Brasiliens Ernte stockt wegen Regenfällen. Kanada hat deutlich mehr Canola vorrätig. Rohöl wieder auf dem Vormarsch. Sojakomplex: Der Sojakomplex hat am Dienstag seine Talfahrt weiter fortgesetzt. An der Chicago Board of Trade (CBoT) rutschte der Frontmonat März um 6,00 US-Cent/bushel nach unten auf 1.515,25 US-Cent/bushel (518,65 €/t). Vor dem heutigen Wasde-Bericht erwarten Analysten einige Anpassungen für Lateinamerika. Insbesondere rechnen Beobachter damit, dass die Experten des US-Agrarministeriums (USDA) ihre Prognose für Brasilien leicht anheben, während die Schätzung für Argentinien im Vergleich zum Januar-Bericht etwas kleiner ausfallen könnte. Gleichzeitig erwarten Analysten im Schnitt eine etwas höhere Prognose für die US-Endbestände in der laufenden Saison 2022/23. In Brasilien ist derweil die Sojaernte etwas ins Stocken geraten. Nach Angaben der Beratung AgRural beträgt der Fortschritt derzeit 9 Prozent, gemessen am Areal der Aussaat. Das entspricht einem Fortschritt von nur einem Prozentpunkt innerhalb einer Woche. Im vergangenen Jahr lag der Wert in der gleichen Woche bereits bei 16 Prozent. Grund für die Verzögerung waren die Regenfälle der vergangenen Tage. Auch Sojaschrot hat am Dienstag in Chicago nachgegeben. Der März-Termin rutschte um 6,60 US-$/short ton nach unten auf einen neuen Endstand von 481,40 US-$/short Ton.
Raps und Canola: An der Börse im kanadischen Winnipeg haben die Canola-Futures im Einklang mit den Vorgaben aus dem Sojahandel ebenfalls nachgegeben. Der Frontmonat März verlor 1,00 auf 832,50 Can-$/t. Nach Angaben des kanadischen Statistikamts summierten sich die Canola-Vorräte zum Stichtag 31. Dezember auf 11,35 Mio. t, gegenüber 8,78 Mio. t im vergangenen Jahr.
An der Euronext in Paris ging es für die Raps-Futures am Dienstag hingegen nach oben. Der Referenzkontrakt für Mai gewann 3,75 auf 553,30 €/t.
Pflanzenöle: An der Bursa Malaysia haben sich die Palmöl-Futures am Dienstag ihren Aufstieg fortgesetzt. Der meistgehandelte April-Termin gewann 88 Ringgit auf 3.939 MYR/t. Die Sorge um einen Rückgang der Lieferungen aus Indonesien sorgt weiterhin für Verunsicherung. Der größte Palmöl-Hersteller will mit einer Zügelung der Exporte erneut versuchen, die inländischen Preise zu zügeln. Ähnliche Versuche haben in der Vergangenheit zu Verwerfungen an den Märkten geführt.
Sojaöl an der Börse in Chicago hat am Dienstag ebenfalls zugelegt. Der März gewann 1,58 auf 60,89 US-Cent/pound (1.250,39 €/t).
Rohöl: Die Ölpreise haben sich am Dienstag merklich erholt. Die Nordseesorte Brent gewann im Verlauf des Tages 2,54 auf 83,44 US-$/Barrel. Für die US-Sorte WTI ging es um 2,71 US-$/Barrel nach oben auf 76,83 US-$/Barrel. Saudi-Arabien hatte zuletzt Preise für den asiatischen Markt, insbesondere für China, erhöht. Dies werten Analysten als ein Anzeichen für höhere Nachfrage. Heute Morgen notierten die beiden Ölsorten leicht im Plus bei jeweils 83,69 und 77,28 US-$/Barrel. (Quelle: agrarzeitung)