Trockenheit und Hitze verhindern bessere Erträge. Bislang sind die Ergebnisse sehr heterogen.

Erneut hängen Ertrag und Qualität in der Getreideernte im südlichen Rheinland-Pfalz sehr stark von der Bodengüte und den lokalen Sommerniederschlägen ab. Nach einem aussichtsreichen Frühjahr mit flächendeckenden Niederschlägen und kühlen Temperaturen ließ die Trockenheit ab Mitte Mai in Verbindung mit hohen Temperaturen und viel Wind die Hoffnungen auf eine bessere Ernte schwinden. Der Präsident des Bauern- und Winzerverbandes Rheinland-Pfalz Süd (BWV), Eberhard Hartelt, geht daher von einer unterdurchschnittlichen Ernte aus, teilte der Verband mit.Bei der Erntepressekonferenz Ende voriger Woche in Mainz wurde von sehr heterogenen Ernteergebnissen berichtet, die sich teilweise sogar in Nachbargemeinden erheblich unterscheiden würden. Insgesamt lasse sich aber beobachten, dass Kulturen, die im Herbst gesät und früh geerntet wurden, besser mit dem zweigeteilten Witterungsverlauf zurechtkamen als beispielsweise spätreifender Winterweizen oder im Frühjahr gesäte Sommergerste. Damit bestätige sich ein Trend der vergangenen Jahre, der die Landwirte im Land über das zukünftige Anbauspektrum und mögliche Fruchtfolgen nachdenken lasse.

Mit der Bilanz der Futtergerste und dem Raps seien die Betriebe Großteiles zufrieden, während im Segment der Braugersten vielfach die geforderten Qualitätsparameter nicht erreicht werden konnten. Beim bisher geernteten Winterweizen gebe es eine breite, standortabhängige Streuung und das fehlende Wasser in der entscheidenden Wachstumsphase mache sich durch schwächere Erträge deutlich bemerkbar.

Die viehhaltenden Betriebe konnten auf den Grünlandflächen einen sehr guten ersten, vielfach auch einen zweiten Grasschnitt einholen und auch der Heuschnitt war hochwertig, hieß es. Allerdings habe es anschließend aufgrund der Witterung so gut wie kein Wachstum mehr auf den Wiesen gegeben. Wie sich die Futtersituation entwickelt, werde daher auch maßgeblich vom Mais abhängen. Dieser sei aber aufgrund der oftmals späteren Aussaat und fehlender Niederschläge in der Entwicklung zurück und benötige kurz vor der Blüte dringend Wasser, damit es nicht zu größeren Ausfällen komme. Auch die Zuckerrüben, die insgesamt noch gut stehen würden, bräuchten Regen, um das fehlende Wachstum nachzuholen. (Quelle: AgE)