EU-Schweinepreise Stabilität dominiert

Am europäischen Markt bleibt die Lage weitgehend unverändert. Im Fleischsektor fehlen Impulse.

Alles in allem ist der europäische Fleischmarkt gegenwärtig reichlich versorgt. Über die Grenzen hinweg zeigen sich die Auswirkungen der hohen Inflationsraten auf das Verbraucherverhalten. Die Vorsicht der Fleischeinkäufer ist weiter an der Tagesordnung und die Vorbereitungen auf das Weihnachtsgeschäft sind noch zögerlich, berichtet die Interessengemeinschaft der Schweinehalter Deutschlands (ISN) in Damme.

Infolgedessen bleibe die Nachfrage der Schlachtunternehmen nach dem saisonbedingt zunehmenden Angebot an schlachtreifen Schweinen eher verhalten. Positiv seien die Erwartungen in den EU-Ländern mit Exportzulassungen nach Asien. So würden Marktteilnehmer von steigenden Schweinefleischexporten vor dem chinesischen Neujahrsfest ausgehen. Stabile Notierungen für Schlachtschweine werden laut ISN aus Deutschland, den Niederlanden, Dänemark, Belgien und Österreich gemeldet. In Deutschland schreite der Abbau des feiertagsbedingten Überhangs eher langsam voran, obwohl der Schweinebestand in Deutschland auf dem niedrigsten Stand seit der Wiedervereinigung sei und allein im vergangenen Jahr knapp 10 Prozent der Schweine haltenden Betriebe ausgestiegen seien. In den Niederlanden schlachteten einige Schlachtbetriebe aktuell auch an Samstagen, so dass Marktteilnehmer auf Entlastung hofften. Niederländische Exporteure haben laut Fachmagazin boerderij Schweinefleisch nach China verschifft und hoffen auf Folgeaufträge.

Als sehr stabil werde die Marktlage in Dänemark beschrieben. Die Umstellung auf das Weihnachtssortiment erzeuge leicht veränderte Bedarfsmuster, die in der Produktionsplanung berücksichtigt würden. Die Bestellungen der Kunden seien noch nicht auf einem hohen Niveau, aber man sei auf einem guten Weg, so die Einschätzung des dänischen Schlachtunternehmens Danish Crown. Auch gebe es einen stabilen Export von gefrorener Ware aus Dänemark.

In Spanien setzt die Notierung den Trend zur Schwäche mit einem moderaten Notierungsrückgang weiter fort. Das Lebendangebot und die Schlachtgewichte legen weiter zu. Die spanischen Schlachtbetriebe bemühen sich um eine effiziente und rentable Auslastung, die auch das Einhalten von Lieferverträgen mit China beinhaltet. Französische Schweineerzeuger mussten einen Notierungsrückgang um weitere 5 Cent verbuchen. Der Bedarf der Schlachtunternehmen ist nach Angaben des Marché du Porc Breton aufgrund von gesetzlichen Feiertagen zu Monatsbeginn und zur Monatsmitte deutlich reduziert.

Die Situation am Schlachtschweinemarkt hat sich gegenüber der Vorwoche nicht verändert und die Versorgungslage am Lebendmarkt bleibt gut ausreichend. Nachfrageimpulse am Fleischmarkt sind bisher noch nicht zu erkennen, beschreibt die ISN die Tendenz für den deutschen Markt. (Quelle: agrarzeitung)