In den Mitgliedstaaten der Gemeinschaft sind im vorigen Jahr teilweise deutlich weniger Schlachtschweine an die Fleischhersteller geliefert worden als 2021. Erste Daten für 2022 sind jetzt veröffentlicht worden.
Demnach ging laut vorläufiger Erhebung des dänischen Dachverbandes der Agrar- und Ernährungswirtschaft (L&F) das Schlachtviehaufkommen in unserem nördlichen Nachbarland um fast 700 000 Schweine oder 3,8 Prozent auf 17,81 Millionen zurück. Der zuletzt im Oktober erfasste Schweinebestand lag dort mit 11,9 Millionen Tieren um 1,3 Millionen oder 10 Prozent unter dem vergleichbaren Vorjahresniveau.
Dem Statistischen Amt der Europäischen Union (Eurostat) wurden mittlerweile von ersten Mitgliedstaaten Jahresergebnisse für 2022 gemeldet. Demnach kamen in belgischen Schlachtbetrieben mit 10,52 Millionen Schweinen 1,07 Millionen beziehungsweise 9,2 Prozent weniger Tiere an die Haken als im Vorjahr. In Ungarn war das Schlachtaufkommen um 6,9 Prozent auf 4,53 Millionen Stück rückläufig, in Finnland um 3,6 Prozent auf 1,86 Millionen. Vergleichsweise moderat fiel nach den vorläufigen Daten der „Schweineschwund“ in Frankreich aus. Dort gingen die Schlachtungen um 338.000 oder 1,4 Prozent auf 22,98 Millionen Stück zurück. Für Deutschland wird die Schlachtstatistik möglicherweise in der kommenden Woche veröffentlicht, es ist ein Minus bei den Schweineschlachtungen von etwa 9 Prozent gegenüber 2021 zu erwarten. Im laufenden Jahr dürfte die Schweineproduktion in der EU weiter spürbar abnehmen. Laut Kommission ist auf der Basis von Prognosen aus den Mitgliedstaaten von Januar bis März 2023 mit einem Rückgang gegenüber dem ersten Quartal von 5,1 Prozent zu rechnen, im Folgenden von 4,5 Prozent. In der zweiten Jahreshälfte soll die Abnahmerate dann geringer ausfallen. Für das Gesamtjahr wird eine um rund 4 Prozent kleinere EU-Schweineerzeugung als 2022 vorhergesagt.
Den Prognosen zufolge wird es in Deutschland und Dänemark mit jeweils rund 6 Prozent zu überdurchschnittlichen Produktionseinbußen im Vergleich zu 2022 kommen. Die zuvor kräftig ausgebaute Erzeugung in Spanien soll 2023 um rund 4 Prozent sinken, im gleichen Bereich liegt Belgien mit einem Minus von 3,8 Prozent. Unterdurchschnittlich wird der Rückgang der Schweineproduktion in Frankreich mit 1,2 Prozent eingeschätzt. Für die Niederlande wird nur ein kleines Minus von 0,3 Prozent vorausgesagt. (Quelle: agrarzeitung)