Mehrere Faktoren gefährden Winterweizenernte. Russlands Exporte steuern auf Bestmarke zu. USDA-Daten lassen den Mais kalt. Der Euro legt weiter zu.

Weizen: Am Dienstag fanden die US-Weizennotierungen zurück in die Erfolgsspur. An der Chicago Board of Trade (CBoT) gewann der September 14,25 auf 660,50 US-Cent/Bushel (220,29 €/t). Bei den Hard-Red-Kontrakten an der Börse in Kansas legte der September um 5,75 auf 817,00 US-Cent/Bushel zu. Die Spring-Wheat-Kontrakte an der Börse in Minneapolis setzten derweil ihren Aufwärtstrend fort. Der September notierte 13,75 US-Cent/Bushel im Plus bei 864,00 US-Cent/Bushel. Die Händler reagierten erwartungsgemäß bullisch auf die Bestandsdaten des US-Agrarministeriums (USDA) vom Montagnachmittag. Darin vermeldet das USDA, dass bislang erst 46 Prozent der Winterweizenernte eingebracht worden sind. Das Fünf-Jahres-Mittel liegt hingegen bei 59 Prozent. Ergiebige Niederschläge hatten die Erntearbeiten in Oklahoma, Nebraska und Kansas zuletzt immer wieder verzögert. Analysten zufolge haben die Farmer jedoch noch mit weiteren Problemen zu kämpfen. Einerseits brachte die jüngste Schlechtwetterfront auch Hagel und starke Sturmböen mit sich, was mancherorts zu Bestandsschäden führte. Andererseits verbreiten sich aufgrund der hohen Feuchtigkeit in den Feldern zunehmend Krankheiten im Winterweizen.

Beim Sommerweizen rückte die Bestandsqualität in den Fokus. Dort gab es eine geringfügige Abwärtskorrektur von einem Prozentpunkt, sodass gegenwärtig 47 Prozent in die beiden Top-Kategorien „good“ bzw. „excellent“ eingestuft werden. Zum Vorjahreszeitpunkt galt dies noch für 70 Prozent der Bestände.

Laut dem Analystenhaus SovEcon könnte Russland im Juli einen neuen Exportrekord erzielen. Gegenwärtig wird ein Wert zwischen 3,7 und 4,1 Mio. t erwartet. Die bisherige Juli-Bestmarke liegt bei 3,8 Mio. t aus dem Jahr 2018. Der aktuelle Saisondurchschnitt beträgt 2,8 Mio. t pro Monat. Die hohe Nachfrage resultiert bekanntlich aus den vergleichsweise geringen Exportpreisen, die kaum ein anderer internationaler Weizenproduzent mitgehen kann. Das freundliche Marktumfeld verhalf den Weizennotierungen der Euronext in Paris zu einer leichten Erholung. Der Frontmonat September legte am Dienstag um 3,00 auf 232,25 €/t zu.

Mais: Die US-Maisnotierungen schlossen am Dienstag erneut auf grünem Terrain. Der September notierte an der CBoT 2,25 US-Cent/Bushel im Plus bei 494,50 US-Cent/Bushel (176,74 €/t). Der meistgehandelte Dezember legte um 2,00 auf 501,50 US-Cent/Bushel zu.

Dass das USDA die Maisbestände nach den jüngsten Niederschlägen nun deutlich positiver bewertet, ließ die Händler überraschend kalt. Gleich um vier Prozentpunkte erhöhte sich der Anteil der Bestände, die mit „good“ bzw. „excellent“ bewertet wurden, auf nunmehr 55 Prozent. Die Analysten hatten eine Anhebung um zwei Prozentpunkte erwartet. Marktbeobachtern zufolge hat der Handel die Aufwertung durchaus registriert, doch seien die Bestände noch längst nicht über den Berg. Zum Vorjahreszeitpunkt entfielen noch 64 Prozent in die beiden Top-Kategorien.

Darüber hinaus setzten sich die obligatorischen Positionierungen im Vorfeld des Wasde-Reports für Juli fort, den das USDA am heutigen Mittwoch vorlegt.

An der Euronext in Paris fand die Korrektur der Maiskontrakte im Mittwoch vorerst ein Ende. Der meistgehandelte November legte um 2,75 auf 224,00 €/t zu.

Euro: Der Euro konnte am Dienstag sein hohes Kursniveau behaupten. Im späten Handel in Frankfurt notierte er bei 1,1006 US-$. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs bei 1,0989 US-$ fest. Die Gemeinschaftswährung profitiert gegenwärtig von der Unsicherheit des US-Markts. Dort sind die Investoren derzeit unentschlossen, wie es mit der Leitzinsentwicklung weitergeht. Heute Morgen am Mittwoch steht der Euro zur Stunde bei 1,1033 US-$. (Quelle: agrarzeitung)