Getreidemärkte China drückt die Stimmung

Schwache Konjunkturdaten belasten die Agrarmärkte. US-Mais reagiert auf die aktuellen Wetterprognosen. Die Euronext-Notierungen profitieren von der Hitze in Europa.

Weizen: Für die Weizen-Notierungen an den US-Börsen begann die neue Handelswoche mit Verlusten. Zwar haben sich die Kurse am Nachmittag erholt, blieben jedoch an allen drei Handelsplätzen in der Verlustzone. An der Chicago Board of Trade ging der meistgehandelte September-Termin mit einem Minus von 5,25 US-cent/bushel aus dem Handel bei einem Endstand von 800,75 US-Cent/bushel (umgerechnet 289,60 €/t). Der in Kansas gehandelte Hard-Red-Winterweizen beendete den Tag 6,5 US-Cent/bushel tiefer bei 882,75 US-Cent/bushel. Sommerweizen an der Börse in Minneapolis landete 8,75 US-Cent/bushel im Minus bei einem Stand von 910,75 US-Cent/bushel.

Weizen geriet im Einklang mit anderen Rohstoffmärkten unter Druck. Auch ein etwas stärkerer US-Dollar belastete die Notierungen ebenso wie durchwachsene Konjunkturdaten aus China. Chinas Zentralbank reagierte auf die enttäuschende Bilanz aus dem Juli mit einer überraschenden Senkung wichtiger Zinssätze. Einen deutlichen Rückgang verzeichneten in der vergangenen Woche die Exporte von US-Weizen. So wurden nur 370.000 t Weizen ins Ausland verladen, 50 Prozent weniger als in der Woche davor und 37 Prozent weniger als in der gleichen Woche vor genau einem Jahr. Bislang summieren sich die US-Exporte in der laufenden Saison 2022/23 auf 3,88 Mio.t oder 22,9 Prozent weniger im Vergleich zum Vorjahr.

Ein wenig Unterstützung bekamen die Weizen-Notierungen von einer etwas langsameren Ernte in den USA. Vor allem beim Sommerweizen betrug der Wochenfortschritt nur 7 Prozentpunkte auf 16 Prozent, gemessen am Areal der Aussaat.

An der Euronext in Paris ging es für den Weizen hingegen leicht aufwärts. Der führende Dezember-Termin gewann 1,00 €/t auf 329,50 €/t. Saudi-Arabien buchte am Montag 180.000 t Weizen optionaler Herkunft mit Liefertermin zwischen Oktober und Februar.

Mais: Auch für den Mais ging es Montag in Chicago abwärts. Der meistgehandelte Dezember-Termin landete 14,00 US-Cent/bushel im Minus bei einem Endstand von 628,25 US-Cent/bushel (umgerechnet 243,45 €/t). Neben der allgemein gedämpften Stimmung an den Rohstoffmärkten wurden die Notierungen vor allem durch eine Verbesserung der Regensituation in den wichtigsten Mais-Gebieten der USA unter Druck gesetzt. Der Anteil der Felder in gutem bis sehr gutem Zustand ist laut den Feldbewertungen des US-Agrarministeriums USDA  gegenüber der Vorwoche um einen Prozentpunkt auf 57 Prozent zurückgegangen. Analysten hatten im Schnitt einen Rückgang um zwei Prozentpunkte erwartet. Kühlere Temperaturen und eine erhöhte Regenwahrscheinlichkeit könnten den Pflanzen in den kommenden Tagen zu Gute kommen.

An der Euronext in Paris hat der November-Mais 0,50 €/t zugelegt auf 337,0 €/t. Die Mais-Preise in der EU bleiben auf hohem Niveau angesichts der zuletzt deutlich gesunkenen Ernteprognosen.

Euro: Der Euro hat am Montag seine Gewinne aus der vergangenen Woche vollständig abgegeben. Im Verlauf des Tages rutschte die Gemeinschaftswährung um etwa einen US-Cent nach unten und notierte am Abend bei einem Stand von 1,015 US-$/€. Grund dafür waren schwache Konjunkturdaten aus China, die den US-Dollar als sichere Anlage stützten. Im frühen Handel am Dienstag notierte der Euro bei 1,0157 US-$/€. (Quelle: agrarzeitung)