Nachricht aus Brüssel. EU-Weizen stärker gefragt. Der Euro bleibt bullisch.
Weizen: Am Mittwoch gerieten die US-Weizenmärkte wiederum unter Druck. An der Chicago Board of Trade (CBoT) verlor der meistgehandelte Juli 11,00 auf 642,00 US-Cent/Bushel (213,63 €/t). Der führende Hard-Red-Kontrakt an der Börse in Kansas gab um 19,75 auf 783,25 US-Cent/Bushel nach. Bei den Spring-Wheat-Kontrakten an der Börse in Minneapolis notierte der Juli 23,50 US-Cent/Bushel im Minus bei 831,00 US-Cent/Bushel. Die andauernden Niederschläge in den US-Weizenanbaugebieten spülten die Notierungen weiter in die Tiefe. Auch in der kommenden Woche soll es sehr regnerisch bleiben. Nach der schweren Frühjahrestrockenheit, insbesondere in den Anbaugebieten des Hard-Red-Winterweizens, sorgt die nun steigende Bodenfeuchtigkeit für eine spürbare Entspannung am Markt. Allerdings gibt es auch skeptische Stimmen, die befürchten, dass die Niederschläge zu spät kommen, um die zuletzt sehr düsteren Ertragsprognosen wesentlich zu verbessern.
Wie bereits an den Vortagen blenden die Händler ein mögliches Ende des gesicherten Handelskorridors im Schwarzen Meer am 18. Mai derzeit gekonnt aus. Die Gefahr ist zwar längst nicht gebannt, dafür sind die Versorgungslage rund um den Globus sowie die Produktionsaussichten für die bevorstehende Saison 2023/24 derzeit so günstig wie lange nicht.
Die kanadische Statistikbehörde schätzt die Weizenanbaufläche des Landes für die nahende Saison 2023/24 auf 26,98 Mio. Acres, was dem oberen Ende der Analystenschätzungen entspricht. Gegenüber der Vorsaison wächst die Fläche um 1,58 Mio. Acres an.
Wie der rumänische Agrarminister Petre Daea am Mittwoch mitteilte, hat die EU-Kommission einen Exportstopp für ukrainische Getreide und Ölsaaten in das Land erlassen. Der Ausfuhrstopp gilt demnach bis zum 5. Juni. Im Gegensatz zu Polen, Ungarn, Bulgarien und der Slowakei hat Rumänien die EU-Entscheidung abgewartet und ist nicht eigenmächtig tätig geworden.
Die Weichweizenexporte der EU-Staaten belaufen sich in der aktuellen Saison 2022/23 bislang auf 25,02 Mio. t. Im Vergleichszeitraum der Vorsaison wurden 22,81 Mio. t exportiert.
An der Euronext in Paris traten die Weizenkontrakte am Mittwoch größtenteils auf der Stelle. Der meistgehandelte September schloss wie am Vortag beim Stand von 242,75 €/t.
Mais: Die US-Maiskontrakte verbuchten am Mittwoch bereits den sechsten Handelstage am Stück rote Vorzeichen. Der meistgehandelte Juli notierte an der CBoT 6,75 US-Cent/Bushel im Minus bei 601,00 US-Cent/Bushel (214,49 €/t).
Die zügige US-Maisaussaat sowie das unverändert zähe US-Exportgeschäft lasten derzeit schwer auf den Notierungen. Die schwachen Weizenvorgaben verstärkten den Abwärtstrend zusätzlich. Marktbeobachtern zufolge erhoffen sich die Händler vom heute anstehenden wöchentlichen Exportreport des US-Agrarministeriums (USDA) endlich ein paar bullische Impulse.
Die kanadische Statistikbehörde schätzt die Maisanbaufläche des Landes für die nahende Saison 2023/24 auf 3,72 Mio. Acres, was einem Plus von 100.000 Acres gegenüber der Vorsaison entspricht.
Die US-Energiebehörde EIA verzeichnete in der Woche bis zum 21. April eine durchschnittliche Ehtanolproduktion von 967.000 Barrel/Tag und damit 57.000 Barrel/Tag weniger als eine Woche zuvor. Die Lagerbestände sanken um 987.000 auf 24,306 Mio. Barrel, was ein 14-Wochen-Tief darstellt.
Die Maisnotierungen an der Euronext kamen am Mittwoch kaum vom Fleck. Der meistgehandelte Juni gewann 0,50 auf 239,00 €/t. Die Folgekontrakte schlossen teils unverändert.
Euro: Der Euro markierte am Mittwoch zwischenzeitlich den höchsten Stand seit März 2022 und kratzte dabei an der Marke von 1,11 US-$. Im späten Handel in Frankfurt notierte die Gemeinschaftswährung letztlich bei 1,1059 US-$. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs ebenfalls hoch. (Quelle: agrarzeitung)