Getreidemärkte Getreideabkommen im Fokus der Händler

Weizenmärkte einheitlich im Minus. Nach Raketeneinschlag in Polen beruhigen sich die Getreidemärkte. Mais-Deal begrenzt die Kursverluste. Der Euro erholt sich weiter.

Weizen: Die Vorzeichen der US-Weizenmärkte leuchteten am Mittwoch einheitlich rot. An der Chicago Board of Trade (CBoT) verlor der Frontmonat Dezember 10,75 auf 817,50 US-Cent/Bushel (288,35 €/t). Der führende Hard-Red-Kontrakt an der Börse in Kansas gab um 7,50 auf 945,75 US-Cent/Bushel nach. Bei den Spring-Wheat-Kontrakten an der Börse in Minneapolis notierte der Dezember 8,50 US-Cent/Bushel im Minus bei 965,50 US-Cent/Bushel.

Im Fokus der Händler stand in erster Linie das Getreideabkommen im Schwarzen Meer. So verkündete ein namentlich nicht genannter Vertreter der Vereinten Nationen, der in die Verhandlungen involviert ist, dass er hinsichtlich der angestrebten Verlängerung des Abkommens „vorsichtig optimistisch“ sei. Russland macht eine Fortsetzung des Deals maßgeblich vom künftigen Umgang mit seinen Getreide- und Düngemittelexporten abhängig. Nach langwierigen Verhandlungen scheinen die Parteien in diesem Punkt einer Lösung nun sehr nah. Insofern es keine weiteren Einwände gibt, sollen die Verhandlungen am kommenden Samstag abgeschlossen werden. Die grundsätzlich von allen Seiten angestrebte Ausweitung des Abkommens würde die globale Getreideversorgung erheblich erleichtern, weshalb die Kurse nun unter Abgabedruck gerieten. Wie am Mittwoch sowohl Polen als auch die USA bestätigten, wurde die Rakete, die am Dienstag in einem polnischen Dorf einschlug, nicht von Russland, sondern der Ukraine gestartet. Höchstwahrscheinlich handelte es sich um eine fehlgeleitete Flugabwehrrakete. Diese Informationen beruhigten die zuletzt angespannte Marktstimmung zusätzlich. An der Euronext in Paris tendierten die Weizenkontrakte am Mittwoch auf Tagessicht überwiegend seitwärts, was zu gemischten Vorzeichen führte. Der Dezember gewann marginal um 0,25 auf 319,75 €/t zu. Die Folgekontrakte gaben mehrheitlich leicht nach.

Mais: Leichte Kursverluste verbuchten am Dienstag auch die US-Maiskontrakte. Der Frontmonat Dezember notierte an der CBoT 1,50 US-Cent/Bushel im Minus bei 665,25 US-Cent/Bushel (251,85 €/t). Die wachsende Hoffnung auf eine Verlängerung des Getreideabkommens im Schwarzen Meer lastete auch auf den Maisnotierungen. Darüber hinaus sendete der Sojakomplex bärische Impulse aus. Eine Korrektur beim Sojaöl schickte zugleich die Sojabohnen auf Talfahrt. Dass der Mais dadurch nicht stärker in die Tiefe gerissen wurde, lag an einem unerwartet großen Exportdeal. So verkündete das US-Agrarministerium (USDA) den Exportverkauf von 1,9 Mio. t Mais an Mexiko. Die US-Ehtanolproduktion sank in der Woche bis zum 11. November um 40.000 auf 1,011 Mio. Barrel/Tag. Die Lagerbestände gingen gar um 900.000 auf 21,298 Mio. Barrel zurück, wie die US-Energiebehörde EIA in ihrem Wochenbericht mitteilte. An der Euronext in Paris ging es für die Maiskontrakte am Mittwoch abwärts. Der meistgehandelte März verlor 4,00 auf 307,50 €/t.

Euro: Getrieben von der Aussicht auf eine moderatere US-Zinspolitik setzt der Euro am Mittwoch seinen Erholungskurs fort. Im späten Handel in Frankfurt notierte die Gemeinschaftswährung bei 1,0391 US-$. Die EZB setzte den Referenzkurs zuvor bei 1,0412 US-$ fest. Heute Morgen am Donnerstag steht der Euro zur Stunde bei 1,0385 US-$. (Quelle: agrarzeitung)