Getreidemärkte Preise geben trotz neuer Angriffe auf Häfen nach

Märkte geben Hoffnung auf Neuauflage des Getreide-Deals nicht auf. Ägypten bucht mehrheitlich Weizen aus Russland. Euro bleibt unter Druck.

Weizen: Die Weizen-Futures sind am Mittwoch zunächst mit Gewinnen in den Tag gestartet, nachdem Russland vergangene Nacht die Hafenanlagen am ukrainischen Donau-Hafen Ismail angegriffen hat. Gleichwohl gingen die Getreidelieferungen nach diesen Angriffen auch am Mittwoch weiter, sodass die Preise im späteren Verlauf des Tages ins Minus gerutscht sind. An der Börse in Chicago ist der September-Termin 12,25 auf 640,00 US-Cent/bushel gesunken (215,24 €/t). Der Hard-Red-Winterweizen an der Börse in Kansas landete am Mittwoch 17,5 US-Cent/bushel im Minus bei 787,00 US-Cent/bushel. Den kleinsten Tagesverlust verzeichnete der Sommerweizen an der Börse in Minneapolis mit einem Abschlag von 5,75 auf 849,00 US-Cent/bushel. Am Mittwoch hat ein Gespräch zwischen Wladimir Putin und Recep Tayyip Erdogan stattgefunden. Dabei betonte Russlands Präsident noch einmal, dass Russland keine Neuauflage des Export-Korridors für ukrainische Agrargüter wünscht. Gleichwohl hatten Putin und Erdogan ein Treffen im August vereinbart, was Analysten und Händler als Chance für eine Annäherung in dieser Frage werteten.

Ägyptens staatlicher Getreideeinkäufer GASC buchte am Mittwoch bei einer Ausschreibung 360.000 t Getreide, davon 300.000 t aus Russland und 60.000 t aus Rumänien. Zu fob-Bedingungen lagen die Preise bei 249,00 bis 250,00 US-$/t.

An der Euronext in Paris ging es für die Weizennotierungen am Mittwoch ebenfalls weiter abwärts. Der Frontmonat September verlor 2,25 auf 233,75 €/t.

Mais: Auch im Maishandel waren die Vorzeichen an der Chicago Board of Trade (CBoT) am Mittwoch negativ. Der September-Termin verlor 8,75 auf 488,25 US-Cent/bushel (175,88 €/t). Die besseren Wetteraussichten für den Mais-Gürtel sowie eine allgemeine Risikoscheu der Anleger vor dem Hintergrund einer Herabstufung der US-Kreditwürdigkeit von der Bestnote AAA auf die zweitbeste Wertung AA+ seitens der Ratingagentur Fitch waren die treibenden Faktoren am Mittwoch. Die russischen Angriffe auf ukrainische Häfen sorgten wie schon beim Weizen nur für ein kurzes Aufbäumen der Kurse. An der Euronext in Paris ging es für den meistgehandelten November-Mais am Mittwoch um 1,00 €/t nach unten auf 232,00 €/t.

Euro: Der Euro hat auch am Mittwoch erneut ein wenig an Wert gegenüber dem US-Dollar verloren. Die Gemeinschaftswährung wurde am Nachmittag etwa 0,6 US-Cent tiefer gehandelt bei einem Stand von 1,0929 US-$. Die Herabstufung der USA durch die Ratingagentur Fitch hat den Euro kaum gestützt. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs am Mittwoch auf 1,0970 US-$ fest. Heute Morgen notierte die europäische Währung bei einem Stand von 1,0924 US-$. (Quelle: agrarzeitung)