Weizen-Ausfuhren aus den USA überraschen Analysten. Ukrainische Mais-Exporte stehen vor einem unerwarteten Problem. Der Euro tendiert seitwärts.
Weizen: Für die Weizen-Futures begann die neue Handelswoche an den US-Börsen mit gemischten Vorzeichen. Der meistgehandelte September-Termin für Winterweizen an der Chicago Board of Trade (CBoT) gewann 4,00 US-Cent/bushel auf einen Endstand von 779,75 US-Cent/bushel (umgerechnet 281,01 €/t). Der in Kansas gehandelte Hard-Red-Winterweizen blieb dagegen knapp in der Verlustzone mit einem Minus von 0,5 US-Cent/bushel auf 847,75 US-Cent/bushel. Der in Minneapolis gehandelte Sommerweizen landete etwas deutlicher im roten Bereich mit einem Abschlag von 5,75 US-Cent/bushel auf 880,75 US-Cent/bushel.
Unterstützung bekamen die Börsen von der Exportfront. Nach Angaben des US-Agrarministeriums USDA wurden in der Woche bis zum 4. August rund 603.500 t ins Ausland verladen, einer Verdoppelung zur Woche davor. Das war deutlich mehr als Analysten erwartet hatten. Insgesamt bleiben die US-Ausfuhren in der laufenden Weizensaison 2022/23 mit 3,5 Mio.t rund 20 Prozent hinter dem Vorjahreswert zurück.
Der Erntefortschritt beim Winterweizen beträgt zum 7. August rund 86 Prozent oder 5 Prozentpunkte weniger, als im Schnitt der vergangenen Jahre. Auch die Sommerweizen-Ernte bleibt mit einem Fortschritt von 9 Prozent rund 10 Prozentpunkte hinter dem durchschnittlichen Tempo der vergangenen Jahre zurück. Deutlich gesunken sind derweil die Zustandsnoten der Sommerweizen-Felder. Aktuell liegt der Anteil der Flächen in gutem bis sehr gutem Zustand bei 64 Prozent, 6 Prozentpunkte weniger als noch vor sieben Tagen.
Widersprüchliche Nachrichten kommen derweil aus Russland. Während das Landwirtschaftsministerium sich am Freitag das erste Mal etwas zurückhaltender im Hinblick auf die Ernte äußerte, hebt die Agrarberatung IKAR ihre Weizen-Prognose für Russland um 4,5 Mio.t auf 95 Mio.t an. Grund dafür seien hohe Erträge in Zentralrussland und in der Wolgaregion.
An der Euronext in Paris ist der meistgehandelte Dezember-Termin um 0,5 €/t gesunken auf 325,75 €/t.
Mais: An der CBoT ging es für die Mais-Notierungen am Montag leicht abwärts. Der führende Dezember-Termin büßte 2,75 US-Cent/bushel ein auf 607,25 US-Cent/bushel (umgerechnet 234,47 €/t).
Die US-Exporte haben in der vergangenen Woche etwas Schwung verloren und summierten sich auf 555.000 t, etwa ein Drittel weniger als in der Woche davor. Die nach Börsenschluss veröffentlichten Zustandswerte des US-Agrarministeriums dürften die Börsen erst am Dienstag stützen. Demnach befinden sich derzeit nur 58 der Mais-Flächen in gutem bis sehr gutem Zustand, drei Prozentpunkte weniger als vor sieben Tagen.
Der Optimismus über die Wiederaufnahme ukrainischer Exporte wurde am Montag etwas gedämpft, nachdem der ursprüngliche Käufer für die erste Mais-Ladung seine Buchung gecancelt hatte mit Verweis auf die lange Dauer der Ausführung. Dies befeuerte Diskussionen um die Qualität des Getreides, das sei Kriegsbeginn in den Schiffen in ukrainischen Hafen lagerte.
Insgesamt haben bislang nach dem Export-Deal zehn Schiffe die Ukraine verlassen. Diese haben mehrheitlich Mais und Sonnenblumenöl geladen. Zwei Schiffe steuerten dagegen die Ukraine an.
An der Euronext in Paris verlor der meistgehandelte Dezember-Termin 1,00 €/t auf 327,75 €/t.
Euro: Die europäische Gemeinschaftswährung hat sich am Montag ein wenig von den Verlusten am Freitag erholt, konnte sich jedoch nicht über der Marke von 1,02 US-$/€ halten. Die Europäische Zentralbank EZB setzte den Referenzkurs auf 1,0199 US-$/€ (Freitag: 1,0233). Im frühen Handel am Montag wurde der Euro be 1,0195 US-$/€ gehandelt.