Getreidemärkte Weizen findet keinen Halt

Angebot vom Schwarzen Meer zieht Weizenpreise in die Tiefe. Mais ebenfalls im Abwärtssog. Euro erholt sich nach Inflationsdaten.

Weizen: Am Mittwoch ging der Ausverkauf an den US-Getreidebörsen mit neuem Schwung weiter. Der meistgehandelte März-Weizen an der Chicago Board of Trade (CBoT) verlor im Verlauf der Sitzung 30 US-Cent/bushel auf einen neuen Endstand von 745,5 US-Cent/bushel (258,01 €/t). Der in Kansas gehandelte Hard-Red-Winterweizen rutschte um 28,5 US-Cent nach unten auf 840,75 US-Cent/bushel. Den geringsten Tagesverlust verzeichneten die Sommerweizen-Futures an der Börse in Minneapolis mit einem Minus von 15,75 US-Cent auf 903,5 US-Cent/bushel. Die Getreidebörsen wurden durch sinkende Energiepreise, insbesondere durch den Preisverfall beim Rohöl, in Mitleidenschaft gezogen. Hinzu gesellten sich einige technische Verkäufe seitens der Anleger. Zudem wurden die Preise durch ein weiterhin üppiges Angebot vom Schwarzen Meer unter Druck gesetzt. Die Moskauer Agrarberatung Sovecon schätzt, dass Russland im Dezember trotzt wetterbedingter Probleme bei der Verladung rund 4,1 Mio. t Weizen exportiert haben könnte. Für den Januar erwarten russische Analysten einen Wert zwischen 3,6 und 4,0 Mio. t, was ebenfalls überdurchschnittlich für diese Jahreszeit wäre.

In den USA hat das US-Agrarministerium USDA überraschend die Zustandsnoten der Weizen-Felder in einigen Bundesstaaten wie Colorado und Oklahoma erhöht. In Kansas dagegen sind waren die Bewertungen leicht rückläufig. Aktuell erreichen in dem wichtigen Weizen-Bundesstaat nur noch 19 Prozent der Felder die Wertung „gut bis exzellent“ gegenüber 21 Prozent während der letzten USDA-Umfrage im November.

An der Euronext in Paris ging es für die Weizen-Preise ebenfalls kräftig abwärts. Der Frontmonat März verlor 4,00 € auf 299,00 €/t. Tunesien ist mit einer Ausschreibung für 100.000 t Weizen und 75.000 t Gerste am Markt aktiv. Ein privater philippinischer Getreideeinkäufer hat die Lieferung von 110.000 t Futterweizen ausgeschrieben.

Mais: Auch für die Mais-Futures ging es am Mittwoch in Chicago scharf nach unten. Der Referenzkontrakt mit Liefertermin im März rutschte um 16,75 US-Cent nach unten auf 653,75 US-Cent/bushel (242,44 €/t). Niedrige Preise in Lateinamerika und am Schwarzen Meer trüben die Aussichten für US-Exporte ein und lassen so die Börsenkurse purzeln. So hat Brasilien im Dezember bereits mehr als 6,4 Mio. t Mais exportiert, fast doppelt so viel wie im gleichen Monat 2021. Im Januar geht der brasilianische Branchenverband Anec von Exporten in Höhe von 4,3 Mio. t aus. An der Euronext in Paris ging es den März-Mais um 3,25 € nach unten auf 289,25 €/t.

Euro: Der Euro erholte sich am Mittwoch leicht. Zunächst wurde die Gemeinschaftswährung von einer sinkenden Inflation in Deutschland leicht unter Druck gesetzt. Dies lässt die Zinserwartungen in der Eurozone sinken, was dem Dollar in die Hände spielt. Im späteren Handel erholte sich der Euro und kletterte im Tageshoch auf 1,0624 US-$/€. Heute Morgen wurde der Euro bei 1,0615 US-$/€ gehandelt. (Quelle: agrarzeitung)