Tauziehen um Exportkorridor für ukrainisches Getreide geht weiter. Zahl der inspizierten Schiffe ist deutlich gesunken. Euro gerät nach US-Arbeitsmarktzahlen leicht unter Druck.

Weizen: Am Freitag haben sich die Weizenpreise an den US-Börsen weiter erholt. Der meistgehandelte Juli-Termin an der Chicago Board of Trade (CBoT) legte 15,25 US-Cent/bushel zu auf 660,25 US-Cent/bushel (219,70 €/t). Der Hard-Red-Winterweizen an der Börse in Kansas gewann 34,75 auf 833,00 US-Cent/bushel. Deutlich im Plus landete auch der Sommerweizen an der Börse in Minneapolis mit einem Tagesgewinn von 24,00 auf 836,00 US-Cent/bushel. Aktuell werden die Preise von den sich wieder hinziehenden Verhandlungen zum Exportkorrdior für ukrainische Agrargüter gestützt. Am 18. Mai läuft die aktuelle Vereinbarung aus. Am Freitag hatten sich Vertreter der Vereinten Nationen, der Türkei sowie Russlands und der Ukraine in Istanbul zu Gesprächen getroffen, die jedoch noch keine Einigung gebracht haben. Offenbar besteht die russische Delegation darauf, dass die staatliche Landwirtschaftsbank RSHB wieder an das Swift-System angeschlossen wird, um die Abwicklung von Exportgeschäften zu erleichtern. Die Ukraine meldet derweil, dass im April lediglich 65 Schiffe den Korridor passiert haben. Das ist der niedrigste Monatswert, seitdem die Vereinbarung im vergangenen Sommer unterzeichnet wurde. Am Montag erwarten Analysten und Investoren den wöchentlichen Bericht des US-Agrarministeriums (USDA) zum Zustand der Felder und zum Fortschritt der Aussaat in den USA. An der Euronext in Paris hat der Referenz-Kontrakt mit Liefertermin im September am Freitag 4,25 €/t hinzugewonnen auf 244,00 €/t. Frankreichs Agrarressort FranceAgriMer hat die Bewertung der Weizenfelder um einen Prozentpunkt auf 93 Prozent “gut bis exzellent” reduziert.

Mais: Auch im Maishandel haben sich die Preise am Freitag erholt, wenn auch in deutlich geringerem Tempo als beim Weizen. Der führende Juli-Termin an der Börse in Chicago verabschiedete sich mit einem Plus von 7,5 US-cent/bushel ins Wochenende bei einem Endstand von 596,5 US-Cent/bushel (212,69 €/t). Die Getreidebörse in Buenos Aires (BAGE) warnt vor einer weiteren Reduktion der Ernteprognosen für die laufende Saison 2022/23. Seit Beginn der Saison ist die Ernteschätzung wegen der anhaltenden Dürre von 50 auf 36 Mio. t gesunken. Aktuell ist die Ernte auf etwa 20 Prozent der Flächen eingefahren. China bucht 110.000 t Mais aus Südafrika in einem Versuch, den Import von Mais zu diversifizieren. Südafrika hat in der laufenden Saison eine gute Ernte von 15,89 Mio. t eingefahren. An der Euronext in Paris ging es für den Juni-Mais am Freitag um 1,50 €/t nach oben auf 230,75 €/t.

Euro: Der Euro ist nach robusten Daten vom US-Arbeitsmarkt wieder etwas gesunken und rutschte zeitweise unter die Marke von 1,10 US-$. Die guten Konjunkturzahlen sprechen für eine wirtschaftliche Erholung, was der Federal Reserve mehr Spielraum bei der Anhebung der Leitzinsen geben könnte. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,1014 US-$ fest, gegenüber 1,1074 US-$ am Donnerstag. Heute Morgen notiert der Euro im Plus bei 1,1042 US-$. (Quelle: agrarzeitung)