Steigende Ölpreise und robuste US-Konjunkturzahlen stützen Sojapreise. Pflanzenöle ebenfalls deutlich im Plus. Rohöl erholt sich von Verlusten der vergangenen Woche.

Sojakomplex: Im Sojakomplex waren die Vorzeichen am Freitag positiv. Die meistgeahandelte Julibohne an der Börse in Chicago gewann 18,75 auf 1.436,5 US-Cent/bushel (478,12 €/t). Zuvor waren die Preise auf den tiefsten Stand seit etwa sieben Monaten gesunken, was einige technische Käufe auslöste und Schnäppchenjäger anlockte. Mittelfristig bleiben die Preise allerdings unter Druck angesichts einer überaus üppigen Ernte in Brasilien. Das Handels- und Analysehaus Futures International hat seine Schätzung für die laufende brasilianische Ernte zuletzt auf 153,99 Mio. t angehoben. Brasiliens staatliche Agraragentur CONAB schätzte die Produktion in ihrer letzten Prognose auf 153,63 Mio. t. Am Donnerstag wird CONAB seine Prognosen noch einmal aktualisieren. Derweil rechnet der brasilianische Branchenverband Anec mit Soja-Exporten in Höhe von 12,08 Mio. t, rund 1,8 Mio. t mehr als im gleichen Monat des vergangenen Jahres. Die Ausfuhren von Sojaschrot werden für Mai auf 2,2 Mio. t geschätzt, 0,3 Mio. t mehr als im Mai 2022. Sojaschrot hat am Freitag ebenfalls zugelegt. Der Juli-Kontrakt gewann 1,50 auf 426,10 US-$/short ton (424,16 €/t).

Raps und Canola: An der Börse im kanadischen Winnipeg sind die Canola-Futures vor dem Wochenende deutlich gestiegen. Der Juli-Termin gewann 20,00 auf 735,10 Can-$/t. Gewinne im Sojakomplex sowie eine Erholung der Ölpreise stützen die Notierungen. Seit Beginn der Saison summieren sich die kanadischen Canola-Exporte auf 6,75 Mio. t, gegenüber 4,30 Mio. t zum gleichen Zeitpunkt der vergangenen Saison 2021/22. An der Euronext in Paris gewann der meistgehandelte August-Raps am Freitag 10,50 auf 448,50 €/t.

Pflanzenöle: An der Bursa Malaysia in Kuala Lumpur sind die Palmöl-Futures vor dem Wochenende ebenfalls deutlich gestiegen. Der Juli-Termin gewann 176 Ringgit auf 3.610 MYR/t. Laut einer Reuters-Umfrage erwarten Analysten, dass die Palmöl-Bestände im April auf den tiefsten Stand seit elf Monaten gesunken sind. Gründe hierfür seien vor allem der höhere heimische Verbrauch und eine stagnierende Produktion.

Ebenfalls aufwärts ging es am Freitag für die Sojaöl-Kontrakte an der Börse in Chicago. Der meistgehandelte Juli-Termin gewann 1,85 auf 54,33 US-Cent/pound (1.084,95 €/t).

Rohöl: Die Ölpreise haben sich am Freitag ein wenig von dem jüngsten Einbruch erholt. Die Nordseesorte Brent gewann im Verlauf des Tages 2,24 US-$/Barrel hinzu auf 75,32 US-$/Barrel. Die US-Sorte WTI legte ebenfalls 2,24 US-$/Barrel zu auf 71,37 US-$/Barrel. Robuste Zahlen vom US-Arbeitsmarkt mit deutlich mehr neu geschaffenen Stellen, als erwartet dämpft die Rezessionssorgen und spricht für einen höheren Ölverbrauch. Heute Morgen notierten die beiden Ölsorten weiterhin im Plus bei jeweils 75,82 und 71,88 US-$/Barrel. (Quelle: Agrarhandel)