Starker Dollar und fehlende Eskalation zum Jahrestag des russischen Einmarsches lösen Weizen-Korrektur aus. BAGE senkt Mais-Prognose für Argentinien. Euro gibt weiter nach.

Weizen: Die vergangene Woche ging mit einem Ausverkauf an den US-Weizenbörsen zu Ende. An der Chicago Board of Trade (CBoT) verlor der meistgehandelte Mai-Termin 28,75 auf 721,75 US-Cent/bushel (251,66 €/t). Der in Kansas gehandelte Hard-Red-Winterweizen beendete den Tag 21,5 auf 835,25 US-Cent/bushel. Den gleichen Tagesverlust verzeichnete der Sommerweizen an der Börse in Minneapolis mit einem Minus von 21,5 auf 882,5 US-Cent/bushel. Die Weizen-Notierungen wurden durch Verkäufe seitens institutioneller Anleger und Fonds belastet. Zudem hatte es vor dem Jahrestag der russischen Invasion Befürchtungen gegeben, Russland könnte die Kämpfe in der Ukraine nochmals eskalieren lassen. Diese Angst hat sich am Freitag nicht bewahrheitet. Ein weiterer Faktor, der die Getreidenotierungen belastet, bleibt der starke US-Dollar, der amerikanische Agrargüter für Investoren und ausländische Abnehmer weniger attraktiv macht.

n der Woche bis zum 16. Februar summierten sich die internationalen Buchungen für US-Weizen dennoch auf 338.000 t, rund 130.000 t mehr als in der Woche davor. Ein Großeinkauf von den Philippinen ließ die Buchungen auf den höchsten Stand seit vier Woche steigen.

An der Euronext in Paris ging es für die Weizen-Preise am Freitag ebenfalls abwärts. Der Mai-Kontrakt verlor 3,75 auf 280,00 €/t. EU-Weizen geriet unter Druck angesichts einer Verbesserung des Wetters am Schwarzen Meer, was die Verladearbeiten insbesondere an der russischen Schwarzmeer-Küste beschleunigen dürfte.

Mais: Im Windschatten der sinkenden Weizen-Notierungen sind am Freitag auch die Mais-Futures deutlich ins Minus gerutscht. An der Börse in Chicago ging es für den führenden Mai-Kontrakt um 10,00 US-Cent/bushel abwärts auf 649,25 US-Cent/bushel (242,53 €/t).

Ein wenig enttäuschend fielen die Exportbuchungen für US-Mais aus, die in der Woche bis zum 16. Februar 823.000 t erreichten. Das war zwar im Rahmen der Analystenerwartungen. Dennoch lag der Wert zum ersten Mal seit vier Wochen unter 1,0 Mio. t.

Auf der anderen Seite werden die Verluste durch die angespannte Situation in Lateinamerika im Zaum gehalten. Die Getreidebörse von Buenos Aires (BAGE) hat ihre Prognose für die Mais-Ernte in Argentinien um 3,5 auf 41,0 Mio. t gekürzt.

In Brasilien bleibt die Aussaat für die zweite Mais-Ernte der Saison etwas hinter dem Zeitplan zurück. Ein Teil der Aussaat könnte deswegen außerhalb des optimalen Zeitfensters ausgebracht werden.

An der Euronext in Paris ist der meistgehandelte Juni-Termin am Freitag um 4,75 €/t gesunken auf 279,50 €/t.

Euro: Der Euro hat seine Talfahrt am Freitag fortgesetzt, während der US-Dollar auch gegenüber anderen wichtigen Leitwährungen gewinnen konnte. Im Verlauf des Tages verlor der Euro etwa einen halben US-Cent an Wert und notierte am Nachmittag bei einem Stand von 1,0542 US-$. Heute Morgen notierte die Gemeinschaftswährung leicht im Minus bei 1,0536 US-$. (Quelle: agrarzeitung)