Getreidemärkte Weizen und Mais driften auseinander

Ukraine-Exporte nehmen offenbar Fahrt auf. Ethanol-Produktion in den USA sinkt überraschend. Der Euro kann Gewinne nicht halten.

Weizen: Am Mittwoch haben die Weizen-Futures an den US-Börsen erneut nachgegeben. An der Chicago Board of Trade (CBoT) verlor der Frontmonat September 22,75 US-Cent/bushel auf 763,25 US-Cent/bushel (umgerechnet 275,72 €/t). Der in Kansas gehandelte Hard-ed-Winterweizen büßte 20,75 US-Cent/bushel ein auf einen Endstand von 851,00 US-Cent/bushel. Im roten Bereich blieb auch der Sommerweizen an der Börse in Minneapolis mit einem Tagesverlust von 19,25 US-Cent/bushel auf 883,5 US-Cent/bushel.

Damit setzt sich der Abwärtstrend der vergangenen Tage fort. In der Ukraine scheint der Exportkorridor derweil Fahrt aufzunehmen. Am Mittwoch hatten drei Schiffe ukrainische Häfen verlassen. Fünf weitere Schiffe steuerten die Ukraine an, um mit Weizen, Mais und Sonnenblumenöl beladen zu werden. Es handelt sich damit um den größten Konvoi seit der Wiederaufnahme der Exporte vom Schwarzen Meer.

Händler erwarten heute den wöchentlichen Bericht des US-Agrarministeriums  USDA zu den Exportverkäufen. Die Schätzung der Analysten reichen im Vorfeld von 250.000 t bis 600.000 t.

Indien hat die Prognose für die Weizen-Produktion des Landes in der laufenden Saison um 0,4 Mio.t auf 106,8 Mio.t angehoben. Dies wirkt überraschend vor dem Hintergrund der Hitzewelle in dem Land. Die USDA-Prognose für Indien liegt derzeit bei 103,0 Mio.t.

An der Euronext in Paris ging es für die Weizen-Preise ebenfalls abwärts. Der meistgehandelte Dezember-Termin verlor 5,25 €/t auf 317,25 €/t.

Mais: Die Mais-Notierungen haben sich am Mittwoch vom den Weizen-Vorgaben abgekoppelt und konnten leicht zulegen. An der CBoT legte der meistgehandelte Dezember 1,75 US-Cent/bushel zu auf 612,00 US-Cent/bushel (umgerechnet 236,87 €/t). Gestützt wurden die Notierungen von der positiven Preisentwicklung im Sojakomplex.

Vor dem heutigen USDA-Exportbericht rechnen Analysten mit wöchentlichen Exportbuchungen im Bereich zwischen 0,3 und 1,1 Mio.t Mais aus der alten und kommenden Ernte.

Belastet wurden die Notierungen von einem deutlichen Rückgang der Ethanol Produktion. Nach Angaben der Energy Information Agency (EIA) lag die Produktion vergangene Woche im täglichen Durchschnitt bei 938.000 Barrel, rund 39.000 Barrel weniger als in der Woche davor. Trotzdem sind die Bestände in der Zeit leicht gestiegen.

An der Euronext in Paris haben die Mais-Notierungen deutliche Einbußen verzeichnet vor dem Hintergrund der etwas zügigeren Exporte aus der Ukraine. Der November landete 10,25 €/t im Minus bei 317,50 €/t.

Euro: Der Euro konnte am Mittwoch nicht zulegen und bewegte sich zum US-Dollar mehrheitlich seitwärts leicht oberhalb der Marke von 1,015 US-$/€. Für etwas Unterstützung sorgte am Abend das Protokoll der jüngsten Sitzung der US-Notenbank Federal Reserve, demnach die Märkte künftig mit einer langsameren Erhöhung der Leitzinsen rechnen können. Die Freude der Investoren währte aber nur kurz. Schon am Morgen des Donnerstags  ist der Euro zu seinem alten Stand von 1,0167 US-$/€ zurückgekehrt. (Quelle: agrarzeitung)