Getreidemärkte Weizen zum Wochenstart uneins

CBoT-Weizen schwächelt trotz positiver Marktsignale. Russische Weizenpreise stabilisieren sich. Mais-Exporte enttäuschen überraschend stark. Der Euro hält sein Momentum aufrecht.

Weizen: Zum Start in die neue Handelswoche fanden die US-Weizenmärkte keine gemeinsame Linie. An der Chicago Board of Trade (CBoT) verlor der Frontmonat Dezember am Montag 2,00 auf 845,75 US-Cent/Bushel (310,17 €/t). Der führende Hard-Red-Kontrakt an der Börse in Kansas legte hingegen um 4,00 auf 957,25 US-Cent/Bushel zu. Bei den Spring-Wheat-Kontrakten an der Börse in Minneapolis notierte der Dezember sogar 5,75 US-Cent/Bushel im Plus bei 960,25 US-Cent/Bushel.

Die Referenz-Notierungen an der CBoT starteten bereits mit einem kräftigen Minus aus dem elektronischen Handel in den Tag. Trotz einer zwischenzeitlichen Aufwärtsbewegung gelang es den CBoT-Kontrakten nicht, sich längere Zeit auf grünem Terrain zu behaupten. Angesichts der insgesamt bullischen Marktlage für Weizen hatten auch Marktbeobachter keine konkrete Erklärung für die Schwächephase. So ist die Situation im Schwarzen Meer unverändert kritisch. Am Montag erklärte Russlands Präsident Wladimir Putin, dass 50.000 der im Zuge der Teilmobilisierung eingezogenen Soldaten inzwischen in Kampfeinheiten in der Ukraine eingesetzt werden. Grundsätzlich positive Impulse für die Kurse gingen einerseits vom weiter nachgebenden US-Dollar, andererseits von den wöchentlichen Exportdaten aus. Demnach inspizierte das US-Agrarministerium (USDA) in der Woche bis zum 3. November 180.991 t Weizen für den Export. Dies entspricht einem Plus von 32 Prozent gegenüber der Vorwoche. Im Vorfeld des am Mittwoch anstehenden Wasde-Reports rechnen die Analysten mehrheitlich mit einem leichten Anstieg der US-Endbestände, während sie bei den globalen Endbeständen eine leichte Abwärtskorrektur erwarten.

Die russischen Weizenpreise sind laut dem Analystenhaus IKAR auf Wochensicht konstant geblieben. Für Weizen mit einem Proteingehalt von 12,5 Prozent und der Verladung an einem Schwarzmeerhafen veranschlagen die Analysten weiterhin einen fOB-Preis von 312,00 US-$/t. Zudem verzeichneten die Analysten von Sovecon in der Vorwoche einen Anstieg bei den Getreideexporten um 90.000 t auf 1 Mio. t.

An der Euronext in Paris korrigierten die Weizenkontrakten am Montag erneut. Der Dezember verlor 3,25 auf 336,00 €/t.

Mais: Rote Vorzeichen wiesen auch die US-Maiskontrakte am Montag auf. Der Frontmonat Dezember notierte an der CBoT 5,25 US-Cent/Bushel im Minus bei 675,75 US-Cent/Bushel (265,56 €/t).

Die Notierungen orientierten sich dabei hauptsächlich am schwächelnden Sojakomplex. Zudem wirft weiterhin der am Mittwoch anstehenden Wasde-Report seine Schatten voraus. Nachdem zuletzt mehrere private Analystenhäuser einen erhöhten Flächenertrag prophezeiten, rechnen die Analysten mehrheitlich mit einem unveränderten Wert des Ministeriums.

Sehr enttäuschend fielen derweil die wöchentlichen Exportdaten aus. So inspizierte das USDA in der Woche bis zum 3. November lediglich 231.458 t Mais für den Export. Gegenüber der Vorwoche brach der Wert um 48 Prozent ein, gegenüber der Vorjahreswoche gar um 65 Prozent.

An der Euronext in Paris setzten die Maiskontrakte ihren Abwärtstrend am Montag fort. Der meistgehandelte März verlor 2,25 auf 331,25 €/t.

Euro: Dem Euro gelang es, das Momentum vom Freitag in die neue Woche zu übertragen. Im späten Handel in Frankfurt notierte die Gemeinschaftswährung bei 1,0015 US-$ und erreicht somit erstmals seit dem 26. Oktober wieder die Parität zum Greenback. Die EZB setzte den Referenzkurs zuvor bei 0,9993 US-$ fest. Heute Morgen am Dienstag steht der Euro zur Stunde bei 1,0006 US-$. (Quelle: agrarzeitung)