Die internationalen Börsen reagieren mit steigenden Kursen auf russische Angriffe in Odessa. Trockenheit in den USA bleibt ein wichtiger Faktor. Euro korrigiert abwärts.

Weizen: Die Weizenpreise sind am Mittwoch weiter kräftig gestiegen. An der Börse in Chicago gewann der Frontmonat September 57,00 auf 727,75 US-Cent/bushel (238.31 €/t). Der in Kansas gehandelte Hard-Red-Winterweizen legte 39,5 US-Cent/bushel zu auf 39,75 US-Cent/bushel. Den kleinsten Tagesgewinn verzeichnete der Sommerweizen an der Börse in Minneapolis mit einem Plus von 19,75 auf 897,25 US-Cent/bushel. Die Börsen reagierten auf den erneuten russischen Beschuss der ukrainischen Hafeninfrastruktur. Dabei trafen russische Raketen die Terminal-Infrastruktur des Hafens von Tschernomorsk bei Odessa, darunter Kräne und Silos. Nach Angaben des ukrainischen Agrarministeriums wurden etwa 60.000 t Getreide vernichtet und einiges an Geräten und Gebäuden beschädigt. Die Reparatur könnte ein Jahr Zeit in Anspruch nehmen. Gleichzeitig erklärte Russland, es werde alle Schiffe, die ukrainische Häfen im Schwarzen Meer ansteuern, als potenzielle militärische Ziele betrachten. Ob dies auch für Schiffe gilt, die die über die Donau etwa den ukrainischen Flusshafen bei Ismail ansteuern, war nicht bekannt. Die Türkei wiederum habe der Ukraine mitgeteilt, vorerst keine Konvois für Schiffe mit Agrargütern organisieren zu können. Aktuell spricht einiges dafür, dass die ukrainischen Exporte zumindest vorübergehend nicht mehr über die großen Häfen abgewickelt werden können. Einige Analysten hatten am Montag noch gehofft, dass die Unterbrechung der Exportvereinbarung ähnlich kurz sein wird, wie im vergangenen Herbst. Ein weiterer bullischer Faktor ist das Wetter im Mittleren Westen der USA. Der letzte Juli-Abschnitt könnte trockener als zuvor erwartet ausfallen.

An der Euronext in Paris ging es für den September-Weizen am Mittwoch um 19,25 €/t nach oben auf 253,75 €/t.

Mais: Auch im Maishandel ging es am Mittwoch aufwärts, wenn auch nicht ganz so deutlich wie beim Weizen. Der September-Mais gewann an der CBoT 16,75 auf 545,5 US-Cent/bushel (194,02 €/t). Neben der neuen Zuspitzung am Schwarzen Meer bleibt das Wetter einer der treibenden Faktoren. Nord- und Süddakota, Illinois und Iowa werden laut Wettervorhersagen in der kommenden Woche keinen Niederschlag erhalten. Die Bundesstaaten leiden schon seit Längerem unter Trockenheit.

Derweil erreichte die Ehtanolproduktion innerhalb der vergangenen Woche im Tagesdurchschnitt ein Volumen von 1,07 Mio. Barrel. Das ist der höchste Wochenwert in diesem Jahr. Gleichzeitig sind allerdings auch die Bestände um 0,5 auf 31,26 Mio. Barrel gestiegen.

An der Euronext in Paris kletterte der Frontmonat August am Mittwoch um 12,75 auf 249,75 €/t.

Euro: Der Euro ist nach Gewinnmitnahmen am Mittwoch gesunken. Im Verlauf des Tages rutschte die Gemeinschaftswährung knapp unter die Marke von 1,12 US-$. Noch tags zuvor erreichte der Euro gegenüber dem US-Dollar seinen Jahreshöchststand. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,1222 US-$ fest (Dienstag: 1,1255 US-$). Die Inflationsrate in der EU ist derweil im Juni mit 5,5 Prozent auf den niedrigsten Stand seit Anfang 2022 gesunken. Heute Morgen notiert der Euro bei 1,1220 US-$. (Quelle: agrarzeitung)