Berlin – Trotz gestiegener Preise im Supermarkt steht die Ernährungsindustrie nach eigenen Angaben unter Druck. Die höheren Verkaufspreise spiegelten nicht das eigentliche Ausmaß der Produktionskostensteigerungen wider, teilte die Bundesvereinigung der Deutschen Ernährungsindustrie am Montag in Berlin mit. Die Kostenexplosion komme nur teilweise bei den Verbrauchern an. Weitere Preiserhöhungen in der zweiten Jahreshälfte könnten nicht ausgeschlossen werden.
Mit 103,3 Milliarden Euro machte die Branche im ersten Halbjahr zwar knapp 16 Prozent mehr Umsatz als im Vorjahreszeitraum. Preisbereinigt lag das Plus nach Verbandsangaben aber nur bei 0,8 Prozent. Die Produktion legte kalender- und saisonbereinigt um 7,6 Prozent zu.
Betrieb und Beschäftigung in der Branche seien zunehmend gefährdet, sagte Geschäftsführerin Stefanie Sabet. «Nachdem die Lieferkettenprobleme der Pandemie noch nicht gelöst waren, wurden die Lebensmittelhersteller durch den Ukrainekrieg mit noch gravierenderen Rohstoffengpässen bei Agrargütern, Energie und Verpackungen konfrontiert.» Die Unternehmen benötigten eine unbürokratische und wirksame Unterstützung. (Quelle: dpa)