Kanada rechnet mit starker Weizenernte. Russlands Weizenpreise weiter unter Druck. Maishändler reagieren bullisch auf Feld Tour-Bilanz. Der Euro erholt sich leicht.
Weizen: Zum Start in die neue Handelswoche blieb die Stimmung an den US-Getreidemärkten bullisch. An der Chicago Board of Trade (CBoT) gewann der meistgehandelte Dezember am Montag 37,50 auf 842,75 US-Cent/bushel (309,50 €/t). Der führende Hard-Red-Kontrakt an der Börse in Kansas legte um 30,25 auf 912,50 US-Cent/bushel zu. Bei den Spring-Wheat-Kontrakten an der Börse in Minneapolis notierte der Dezember 23,75 US-Cent/bushel im Plus bei 933,25 US-Cent/bushel.
Händler führten den anhaltenden Aufwärtstrend einerseits auf Short-Eindeckungen bei den Investoren zurück, andererseits auf die starken Vorgaben der Maisnotierungen. In der Woche bis zum 25. August inspizierte das US-Agrarministerium (USDA) 520.791 t Weizen für den Export. Das waren 12,4 Prozent weniger als in der Vorwoche. In der laufenden Saison 2022/23 wurden bislang 5,014 Mio. t Weizen inspiziert, 1,8 Mio. t weniger als im Vergleichszeitraum der Vorsaison. Wie die kanadische Statistikbehörde in ihrem ersten offiziellen Bestandsreport der Saison 2022/23 am Montag bekanntgab, wird die Weizenernte deutlich stärker ausfallen als im Vorjahr. Die Prognose von 34,6 Mio. t Weizen übertrifft den Vorjahreswert um 55 Prozent. Trifft die Schätzung zu, dann ist es die zweitbeste Ernte in den vergangenen neun Jahren.
Laut dem russischen Analystenhaus IKAR sind die russischen Weizenpreise in der Vorwoche aufgrund des zunehmenden Erntedrucks weiter gefallen. Demnach taxiert IKAR den fob-Preis für russischen Weizen mit einem Proteingehalt von 12,5 Prozent sowie der Verladung an einem Schwarzmeerhafen auf 315,00 US-$/t. Das ist ein Rückgang von 10,00 US-$/t gegenüber der Vorwoche. Die Analysten von Sovecon nannten indes eine Preisspanne von 312,00 bis 318,00 US-$/t. Nach der Auswertung von Hafendaten verschiffte Russland 660.000 t Weizen in der Vorwoche.
Die Weizenkontrakte an der Euronext in Paris setzten ihren Erholungskurs am Montag fort. Der meistgehandelte Dezember gewann 10,50 auf 329,75 €/t.
Mais: Die US-Maiskontrakte blieben ihrem Rally-Modus am Montag treu. Der meistgehandelte Dezember notierte an der CBoT 18,75 US-Cent/bushel im Plus bei 683,00 US-Cent/bushel (268,88 €/t). Damit wurde das jüngste Zwei-Monats-Hoch weiter ausgebaut.
Für anhaltende Kauflaune sorgte die offizielle Abschlussschätzung zur Feld tour im Mittleren Westen der USA. Die federführende Beratungsgesellschaft Pro Farmer veröffentlichte die Zahlen bereits am Freitagabend nach Börsenschluss. Demnach prognostizieren die Experten eine Maisernte in Höhe von 13,759 Mrd. Bushel, bei einem Flächenertrag von 168,1 Bushel/Acre. Damit wurde die USDA-Schätzung aus dem August von 14,359 Mrd. Bushel um 4,5 Prozent unterboten. Zugleich ist es der schwächste Wert seit 2019.
Begrenzt wurden die Kurszuwächse indes durch die Annahme von spürbar anziehenden Agrarexporten aus der Ukraine in den kommenden Monaten. So sagte das ukrainische Agrarministerium der Nachrichtenagentur Reuters, im Oktober bis zu 6,5 Mio. t Agrargüter exportieren zu wollen.
Das USDA inspizierte in der Woche bis zum 25. August 689.052 t Mais für den Export. Das entspricht einem Minus von gut 16 Prozent gegenüber der Vorwoche.
Die Maiskontrakte an der Euronext in Paris blieben am Montag im Aufwind. Der meistgehandelte November gewann 8,50 auf 324,50 €/t.
Euro: Nach anfänglichen Verlusten konnte sich der Euro am Montag in der zweiten Tageshälfte wieder etwas gegenüber dem US-Dollar behaupten. Im späten Handel in Frankfurt notierte er bei 0,9997 US-$. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs zuvor bei 0,9986 US-$ fest. Heute Morgen am Dienstag steht der Euro bei 0,9999 US-$. (Quelle: agrarzeitung)