Lupinen als Alternative zu importiertem Tierfutter

Müncheberg – Der Lupinenanbau in Deutschland kann die Abhängigkeit der Betriebe von Eiweißfutterimporten verringern und die Verwendung von Düngemitteln einsparen. Das ergab eine Umfrage, die das Leibniz-Zentrum für Agrarlandschaftsforschung (ZALF) bereits Ende 2019 deutschlandweit unter 67 Landwirten durchgeführt hat, und deren Ergebnisse jetzt präsentiert wurden.

Demnach ist der unter dem Strich stetige Anstieg der Preise für importierte Futtermittel wie Soja eine wichtige Motivation für den Lupinenanbau. So hätten 54 % der befragten konventionellen Landwirte die Hülsenfrucht ausschließlich für den Eigenbedarf angebaut, vordergründig als Futtermittel für die eigene Tierhaltung. Weitere 28 % hätten Lupinen sowohl für den Eigenbedarf als auch für den Handel erzeugt.

Ein weiteres Ergebnis der Umfrage sei, dass es Züchtungsmaßnahmen für trockenheits- und krankheitstolerante Sorten, finanzielle Anreize und höhere Erzeugerpreise brauche, um Lupinen in der heimischen Landwirtschaft attraktiver zu machen, berichtete das ZALF. Ihm zufolge ist auch die Verbesserung der Fruchtfolge in der konventionellen Landwirtschaft ein wichtiger Grund für den Anbau von Leguminosen.

Die Fruchtfolge und die Bandbreite der Ackerkulturen zu erweitern, wirke sich positiv auf die Bodenfruchtbarkeit aus und verringere das Risiko für einen Befall der Ackerpflanzen mit Krankheitserregern aus dem Boden, erklärte das Leibniz-Zentrum. Bei den Ökobetrieben spiele der Verkauf der Lupine eine größere Rolle als im konventionellen Anbau.

Im Ökolandbau sei die Eigenschaft der Lupinen entscheidend, den Boden durch Knöllchenbakterien mit Stickstoff anzureichern. Als größte Herausforderungen für den Anbau der Lupine seien in der Umfrage Trockenheit und Unkrautbefall aufgeführt worden. Das ZALF wies darauf hin, dass die Befragung nach zwei sehr trockenen Jahren mit geringen Erträgen für Lupinen und andere Kulturen durchgeführt worden sei.

In den Folgejahren und 2022 sei der Lupinenanbau auf deutschlandweit fast 32.000 ha ausgedehnt worden. Maßgeblich hierfür war laut dem Institut die zunehmende Nachfrage nach heimischen Futter- und Lebensmitteln sowie neue Sorten. (Quelle: AgE)