Aussaat-Tempo in den USA übertrifft Erwartungen. Raps trotzt Verlusten bei anderen Pflanzenölen. China-Sorgen ziehen Ölpreise runter.
Sojakomplex: Nach den deutlichen Verlusten am Dienstag haben sich die Sojanotierungen an der Chicago Board of Trade (CBoT) am Mittwoch stabilisiert. Die meistgehandelte Juli-Bohne beendete den Tag 3,25 US-Cent/bushel im Plus bei einem neuen Endstand von 1.299,75 US-Cent/bushel (447,15 €/t). Damit blieb der Frontmonat unterhalb der psychologisch wichtigen Marke von 1.300,00 US-Cent/bushel. Ein Faktor, der die Erholung bremste, war die zügige Aussaat. So wurden in den USA bislang rund 83 Prozent der geplanten Flächen bestellt, ein Plus von 17 Prozentpunkten zur Woche davor. Damit haben die Landwirte die Erwartungen der Analysten knapp übertroffen. Diese hatten im Schnitt einen Wert von 82 Prozent erwartet. Vor genau einem Jahr erreichte die Aussaat nur 64 Prozent des angepeilten Areals.
Am Donnerstag erwarten die Händler zudem den Bericht des US-Agrarministeriums (USDA) zur Sojaverarbeitung in den USA für den Monat April. Analysten gehen davon aus, dass die verarbeitete Menge etwas geringer ausfallen werde als im März.
Sojaschrot hat am Mittwoch in Chicago ebenfalls ein leichtes Plus verzeichnet und verabschiedete sich mit einem Tagesgewinn von 0,8 auf 393,4 US-$/short ton aus dem Handel (404,85 €/t).
Raps und Canola: An der Börse im kanadischen Winnipeg ging es für Canola-Futures weiter spürbar abwärts. Der Juli-Termin rutschte um 8,70 Can-$/t nach unten auf 649,50 Can-$/t. Das gute Aussaat-Wetter in der kanadischen Prärie lieferte Investoren Verkaufsargumente.
An der Euronext in Paris ging es für den Raps am Mittwoch dagegen aufwärts. Der Frontmonat August gewann 10,15 auf 395,25 €/t.
Pflanzenöle: Palmöl an der Bursa Malaysia in Kuala Lumpur hat am Mittwoch deutlich nachgegeben. Der August-Termin verlor 198 Ringgit auf 3.205 MYR/t. Das ist der tiefste Stand seit November 2020. Im Mai sind die malaysischen Ausfuhren laut Analysen von Schiffsdaten um 0,8 bis 1,8 Prozent zurückgegangen. Die mauen Exporte bleiben einer der wichtigsten Faktoren, der die Preise seit Wochen in die Tiefe zieht.
Für Sojaöl an der Börse in Chicago brachte der Handelstag am Mittwoch kaum Veränderungen. Der Frontmonat Juli verharrte auf dem Vortagsniveau von 46,20 US-Cent/pound (953,72 €/t).
Rohöl: Die Ölpreise haben ihren Abstieg am Mittwoch etwas verlangsamt und gaben nur leicht nach. Die Nordseesorte Brent verlor im Verlauf des Tages 0,67 auf 72,68 US-$/Barrel. Für die US-Sorte WTI ging es um 0,75 US-$/Barrel nach unten auf 68,51 US-$/Barrel. China bleibt weiter im Fokus der Händler. Die Industrieproduktion des Landes sowie die Anlageinvestitionen sind zuletzt langsamer gestiegen als erwartet.
Euro: Der Euro ist am Mittwoch gegenüber dem US-Dollar auf den niedrigsten Stand seit zwei Monaten gesunken. Noch in der Nacht vom Dienstag auf Mittwoch notierte die Gemeinschaftswährung bei 1,073 US-$. Im Verlauf des Tages notierte sie ihren Tiefstand bei 1,0638 US-$ und erholte sich später auf 1,069 US-$. Der Euro geriet unter Druck angesichts der rückläufigen Inflation im Euroraum, was wiederum der Europäischen Zentralbank (EZB) Argumente an die Hand gibt, die Leitzinsen künftig weniger stark zu erhöhen. (Quelle: agrarzeitung)