CBoT-Bohnen setzten Langzeittrend fort. Sorge um argentinische Bestände. Schwaches Sojaöl belastet Canola. Indonesien versetzt Palmölmarkt in Aufruhr. Rohöl schließt fester.
Sojakomplex: Der US-Sojakomplex beendete das vergangene Handelsjahr am Freitag mit dunkelgrünen Vorzeichen. Bei den Sojabohnen verbuchte der März an der Chicago Board of Trade (CBoT) ein Plus von 7,75 US-Cent/Bushel auf 1.524,00 US-Cent/Bushel (521,95 €/t). Noch stärker ging es für die Sojaschrotkontrakte aufwärts. Der meistgehandelte März gewann 12,50 US-$/short ton auf 471,00 US-$/short ton (482,44 €/t). Am heutigen Montag bleiben die US-Börsen aufgrund des Neujahrs-Feiertags geschlossen. Erst am morgigen Dienstag startet der reguläre Parketthandel ins neue Kalenderjahr. Bereits zum vierten Mal in Folge legte der Referenzkontrakt der CBoT auf Jahressicht zu. Diesmal fiel der Kurszuwachs mit 13,8 Prozent besonders stark aus. In der ersten Jahreshälfte folgten die Notierungen hauptsächlich dem extrem bullischen Marktumfeld infolge des Ukrainekriegs. In der zweiten Jahreshälfte entwickelte sich hingegen die schwere Dürre in Argentinien zur treibenden Kraft im Markt.
Wie die Buenos Aires Grains Exchange (BAGE) am vergangenen Donnerstag mitteilte, könnte die Sojaanbaufläche aufgrund der anhaltenden Dürre rund 500.000 ha geringer ausfallen als ursprünglich geplant. Bislang wurden 72 Prozent der auf 16,7 Mio. ha geschätzten Anbaufläche bestellt. Durch die verspätete Weizenernte hinkt die Sojaaussaat dem langjährigen Mittel derzeit um rund 9 Prozentpunkte hinterher.
Das US-Agrarministerium (USDA) verzeichnete in der Woche bis zum 22. Dezember für Sojabohnen der alten sowie neuen Ernte Exportverkäufe in Höhe von 705.800 t. Damit traf der Wert ziemlich genau die Mitte der Analystenspanne. Zusätzlich verkündete das Ministerium den Exportverkauf von 186.000 t Sojabohnen an ein unbekanntes Zielland.
Raps und Canola: Die Canola-Kontrakte an der Intercontinental Exchange (ICE) in Winnipeg gerieten am Freitag unter Druck. Der meistgehandelte März verlor 9,30 Can-$/t auf 865,80 Can-$/t. Wie die Börsen in den USA bleibt auch die ICE am heutigen Montag noch geschlossen.
Marktbeobachter führten die Kurskorrektur hauptsächlich auf die schwachen Sojaölvorgaben der CBoT zurück. Das insgesamt freundliche Marktumfeld im Segment der Pflanzenöle sorgte dafür, dass die Verluste nicht noch stärker ausfielen.
An der Euronext in Paris setzten die Rapskontrakte ihre Aufwärtsbewegung fort. Der meistgehandelte Februar legte um 2,25 €/t auf 584,25 €/t zu.
Pflanzenöle: Die Palmöl-Notierungen an der Börse in Kuala Lumpur erhielten am Freitag kräftigen Rückenwind aus Indonesien. Demnach will der weltgrößte Palmölproduzent seine Exporte ab dem 1. Januar reduzieren, um die heimische Versorgung zu sichern, wie Regierungsvertreter mitteilten. So soll die Exportmenge künftig nur noch dem Sechsfachen statt bisher dem Achtfachen der Inlandsverkäufe entsprechen. Daraufhin schossen die Notierungen zunächst in die Höhe, mussten im späten Handel jedoch ein paar Federn lassen. Der Referenzkontrakt für März notierte letztlich 84 Ringgit im Plus bei 4.174 MYR/t.
Auf Jahressicht gab es hingegen erstmals seit drei Jahren einen Dämpfer für die Palmölnotierungen. In der zweiten Jahreshälfte hatte in erster Linie die Angst vor einem einbrechenden Exportgeschäft die Kurse massiv unter Druck gesetzt.
Die Sojaölkontrakte an der CBoT brachen am Freitag regelrecht ein. Der meistgehandelte März sackte um 2,29 US-Cent/pound auf 64,07 US-Cent/pound (1.316,59 €/t) ab.
Rohöl: Bei vergleichsweise geringen Umsätzen zogen die Rohöl-Futures am Freitag an. Die Nordseesorte Brent gewann bis zum frühen Abend 1,53 US-$/Barrel auf 83,65 US-$/Barrel. Die US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) notierte 0,65 US-$ im Plus bei 78,42 US-$/Barrel.
(Quelle: agrarzeitung)