Dezember-Bericht zur Sojaverarbeitung fällt schlechter als erwartet aus. Pflanzenöle international im Minus. Rohöl setzt Talfahrt fort.
Sojakomplex: Für die Sojabohnen ging es am Mittwoch erneut mit gemischten Vorzeichen weiter. Diesmal bleiben jedoch die Bohnen-Futures im Minus, während die Schrot-Kontrakte etwas zulegen konnten. Die meistgehandelte März-Bohne beendete den Tag an der Chicago Board of Trade (CBoT) mit einem Verlust von 17,75 auf 1.520,25 US-Cent/bushel (507,03 €/t). Schrot mit Liefertermin im März gewann hingegen 0,50 auf 484,70 US-$/short ton (483,76 €/t). Das Wetter in Argentinien und Brasilien bleibt weiterhin im Fokus der Händler. Die argentinische Vertretung des US-Agrarministeriums (USDA) hat ihre Sojaprognose für das südamerikanische Land um 9,5 auf 36,0 Mio. t revidiert. Die jüngste Verbesserung der Wettersituation in Argentinien sei zu spät gekommen, um einen nennenswerten Effekt auf die früh ausgesäten Sojafelder zu haben. Regionen mit einer späteren Aussaat könnten dennoch profitieren. Hierfür müsse das Wetter im Februar jedoch deutlich besser sein als im Schnitt der vergangenen Jahre.
Hingegen rechnet Brasilien weiterhin mit einer überaus üppigen Produktion. Die Beratung Soybean and Core Advisor schätzt die brasilianische Soja-Produktion im laufenden Jahr auf 151,0 Mio. t. Die Prognose für Argentinien liegt bei 39,0 Mio. t.
Nach Börsenschluss am Donnerstag hat das USDA den Fats-and-Oils-Bericht mit Produktionszahlen für den Dezember veröffentlicht. Demnach summierte sich die Sojaverarbeitung in den USA im letzten Monat 2022 auf 187,0 Mio. Bushel oder 1,0 Mio. Bushel weniger als Analysten im Schnitt erwartet hatten.
Raps und Canola: An der Börse im kanadischen Winnipeg ging es für die Canola-Futures im Einklang mit den Soja-Notierungen abwärts. Der meistgehandelte März-Termin verlor 3,90 auf 828,00 Can-$/t. Verluste beim Rohöl und bei konkurrierenden Pflanzenölen setzten die Preise zusätzlich unter Druck.
An der Euronext in Paris hat der meistgehandelte Mai-Raps am Mittwoch 4,00 €/t nachgegeben auf 541,00 €/t.
Pflanzenöle: Die Bursa Malaysia in Kuala Lumpur blieb am Mittwoch wegen eines nationalen Feiertags geschlossen. Am Donnerstag ging es für die Palmöl-Futures im frühen Handel leicht abwärts. Der führende April-Termin wurde 32 Ringgit im Minus bei 3.783 MYR/t gehandelt.
Sojaöl an der Börse in Chicago hat am Mittwoch ebenfalls nachgegeben. Der März-Termin rutschte um 1,54 US-Cent/pound in die Tiefe auf einen neuen Endstand von 60,79 US-Cent/pound (1.217,07 €/t).
Rohöl: Die Ölpreise haben ihre Talfahrt der vergangenen Tage am Mittwoch weiter fortgesetzt. Die Nordseesorte Brent rutschte um 1,78 US-$/Barrel nach unten auf 82,67 US-$/Barrel. Die US-Sorte WTI verlor im Verlauf des Tages 2,09 auf 76,38 US-$/Barrel. Steigende Benzinbestände in den USA haben die Preise ein wenig belastet. Russlands Finanzministerium meldete, dass Russlands Öl im Januar weiterhin mit einem massiven Preisabschlag bei etwa 50 US-$/Barrel gehandelte wurde, was die Preise ebenfalls unter Druck setzt. (Quelle: agrarzeitung)