Weizen profitiert von den Mais Notierungen

US-Weizen im Plus. Ukrainische Agrarexporte nehmen Fahrt auf. Bangladesch vor großer Weizenorder. US-Feld Tour beflügelt Mais. Der Euro tritt auf der Stelle.

Weizen: An den US-Getreidemärkten folgte auf den Ausverkauf vom Donnerstag am Freitag der Rebound. An der Chicago Board of Trade (CBoT) gewann der meistgehandelte Dezember 16,25 auf 805,25 US-Cent/bushel (296,86 €/t). Der führende Hard-Red-Kontrakt an der Börse in Kansas legte um 16,00 auf 882,25 US-Cent/bushel zu. Bei den Spring-Wheat-Kontrakten an der Börse in Minneapolis notierte der Dezember 13,75 US-Cent/bushel im Plus bei 909,50 US-Cent/bushel.

Marktbeobachtern zufolge nutzten zahlreiche Investoren den jüngsten Kursrücksetzer für den Wiedereinstieg in den Markt oder um Short-Positionen einzudecken. Verstärkt wurde die Kauflaune durch die allgemein bullische Marktstimmung am Freitag. So trieben wieder aufflammende Ertragssorgen beim Mais und den Sojabohnen die jeweiligen Kontrakte kräftig in die Höhe, wovon letztlich auch der Weizen profitierte. Laut Regierungsdaten ist die ukrainische Weizenernte mit einem Fortschritt von 98 Prozent praktisch abgeschlossen. Aufgrund der andauernden Kämpfe innerhalb des Landes wurden lediglich 18,8 Mio. t eingebracht. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj erklärte am Freitag ferner, dass sein Land seit Einrichtung des Handelskorridors im Schwarzen Meer rund 1 Mio. t Agrargüter in 15 Ländern exportiert habe.

Das kasachische Agrarministerium erklärte am Sonntag, die aktuellen Exportbeschränkungen für Weizen im kommenden Monat aufheben zu wollen. Die starke Reglementierung trat im Mai in Kraft, um sowohl die inländische Nachfrage zu sichern als auch die Inflation im Lebensmittelsektor im Zaum zu halten. Angesichts einer sehr vielversprechenden Ernte ist der wichtigste Getreideexporteur Zentralasiens nun doch bereit, Weizen in größerem Umfang auf dem Weltmarkt anzubieten. Konkrete Details zur Umsetzung der Pläne wurden jedoch nicht genannt.

Laut Regierungsvertretern steht Bangladesch unmittelbar davor, 500.000 t russischen Weizen zu importieren. Der Preis soll 430,00 US-$/t betragen, die Lieferung im kommenden Januar erfolgen. Das Land litt zuletzt stark unter den Exportverwerfungen infolge des Ukraine-Kriegs, aber auch dem indischen Exportstopp für Weizen. Knapp zwei Drittel seines Weizens importierte Bangladesch im Vorjahr aus Indien, Russland und der Ukraine.

An der Euronext in Paris fingen sich die Weizenkontrakte am Freitag leicht. Der meistgehandelte Dezember gewann 2,00 auf 319,25 €/t.

Mais: Die US-Maiskontrakte machten am Freitag ihre Vortagesverluste mehr als wett. Der meistgehandelte Dezember notierte an der CBoT 14,25 US-Cent/bushel im Plus bei 664,25 US-Cent/bushel (262,37 €/t). Somit leuchteten die Vorzeichen an sieben der acht vergangenen Handelstage grün.

Für kräftigen Rückenwind sorgte einmal mehr die Feld Tour der Beratungsgesellschaft Pro Farmer im Mittleren Westen der USA, die am Freitag ihr Ende fand. In mehr und mehr Bundesstaaten zeichnet sich dabei ein sehr düsteres Bild ab. Demnach hat die Dürrewelle im Frühsommer in nahezu allen US-Anbaugebieten für erhebliche Bestandsschäden gesorgt, was die Ertragsaussichten zusehends schmälert. Durch die jüngsten Prognosekürzungen in Europa sowie den ebenfalls trüben Ertragsaussichten in China steigt die Angst vor globalen Versorgungsengpässen. (Quelle: agrarzeitung)