Weizenpreise erholen sich weiter

Ägypten bucht russischen Weizen ohne Ausschreibung. Ukrainischer Branchenverband rechnet mit weniger Mais und Weizen. Euro auf dem tiefsten Stand seit 2002.

Weizen: An den US-Börsen haben sich die Weizen-Notierungen am Dienstag weiter erholt. Der meistgehandelte Dezember-Termin an der Chicago Board of Trade (CBoT) gewann 12,25 auf 800,5 US-Cent/bushel (295,31 €/t). Der in Kansas gehandelte Hard-Red-Winterweizen kletterte um 13,00 US-Cent/bushel nach oben auf 879,00 US-Cent/bushel. Für den Sommerweizen in Minneapolis ging es um 11,5 US-Cent/bushel aufwärts auf 912,00 US-Cent/bushel.

Dabei profitierten die Weizen-Notierungen mehrheitlich von der positiven Entwicklungen auf anderen Agrarmärkten, insbesondere bei Mais und Soja. Berichten zufolge buchte Ägypten am Dienstag 240.000 t Weizen direkt aus Russland, ohne eine entsprechende Ausschreibung durchzuführen. Weitere Direktkäufe könnten folgen und seien derzeit Gegenstand von Verhandlungen. Nach Angaben der Beratung Sovecon summieren sich die russischen Exporte in der laufenden Saison bislang auf 5,9 Mio. t oder rund 27 Prozent weniger als vor einem Jahr. Kanadas Landwirtschaftsministerium hat seine Prognose für die laufende Ernte um 786.000 t auf 34,5 Mio. t angehoben. Der ukrainische Branchenverband UGA hat dagegen seine Weizen-Prognose für das kriegsgebeutelte Land um 8,7 Prozent reduziert auf nunmehr 19,0 Mio. t.

Auch an der Börse in Paris ging es für den Weizen am Dienstag deutlich nach oben. Der meistgehandelte Dezember-Termin gewann 9,25 auf 326,00 €/t.

Mais: Die Mais-Notierungen haben am Dienstag an der CBoT ebenso einen großen Schritt nach oben gemacht. Der meistgehandelte Dezember-Termin gewann 26,25 auf 655,25 US-Cent/bushel (259,07 €/t).

Die Märkte reagierten damit auf sinkenden Zustandswerte für US-Mais. Laut eines Berichts des US-Agrarministeriums (USDA) vom Montagabend befinden sich derzeit nur noch 55 Prozent der Felder in gutem bis sehr gutem Zustand, zwei Prozentpunkte weniger als eine Woche zuvor. Hinzu kommen erste Ergebnisse einer Feldtor der Beratung Pro Farmer, demnach die Erträge in Süd-Dakota rund 22 Prozent geringer ausfallen könnten als vor einem Jahr. Für Ohio wird ein Rückstand von 8 Prozent prognostiziert.

Der ukrainische Branchenverband UGA reduzierte seine Mais-Prognose für das Land um 12 Prozent auf nunmehr 24 Mio. t. Grund dafür sind Flächenverluste und Zerstörungen durch den anhaltenden Krieg im Land. An der Euronext in Paris gewann der führende November-Termin 10,85 €/t auf einen Endstand von 323,35 €/t. (Quelle: agrarzeitung)