Gespräche zum Getreide-Korridor gehen am Freitag trotz Drohnenangriffen weiter. China storniert Buchungen für US-Mais. Euro nach Zinsentscheid unter Druck.

Weizen: Am Donnerstag ging es für die Weizennotierungen an den US-Börsen weiter aufwärts, wenn auch in deutlich geringerem Tempo als am Mittwoch. Der führende Juli-Kontrakt an der Chicago Board of Trade (CBoT) gewann 5,25 auf 645,00 US-Cent/bushel (214,60 €/t). Der in Kansas gehandelte Hard-Red-Winterweizen kletterte um 13,25 US-Cent/bushel nach oben auf 798,25 US-Cent/bushel. Sommerweizen an der Börse in Minneapolis beendete den Tag 8,5 US-Cent/bushel höher bei einem neuen Endstand von 812,00 US-Cent/bushel. In der Woche bis zum 27. April erreichten die Exportbuchungen 211.000 t Weizen aus der alten und 280.000 t aus der neuen Ernte. Beide Werte lagen näher am oberen Ende der Erwartungsskala von Analysten. Die wöchentlichen Verladungen summierten sich auf 289.000 t, was die Gesamtexporte in der laufenden Saison 2022/23 auf 16,48 Mio. t bringt.

Russland will offenbar weiter an Gesprächen zur Verlängerung des Export-Deals für ukrainische Agrargüter teilnehmen, obwohl der Kreml der Ukraine und den USA vorwirft, hinter der jüngsten Drohnen-Attacke auf den Kreml zu stehen. Entsprechende Treffen zwischen Vertretern Russlands, der Ukraine, der Türkei und den Vereinten Nationen seien für heute geplant, teilte der türkische Verteidigungsminister Hulusi Akar mit.

Die Agrarberatung AGRITEL hat ihre Schätzung für die ukrainische Weizenernte in der kommenden Saison von 15,04 auf 16,34 Mio. t erhöht. In der Saison 2021/22 lag die Produktion noch bei 20,5 Mio. t.

An der Euronext in Paris ging es für den führenden September-Kontrakt am Donnerstag um 4,75 €/t nach oben auf 239,75 €/t.

Mais: Auch die Maisnotierungen konnte an der CBoT am Donnerstag leicht zulegen. Der Juli-Termin gewann 0,5 auf 589,00 US-Cent/bushel (209,95 €/t). Die Mais-Futures wurden durch die schlechten Zahlen von der Exportfront ausgebremst. Nach Angaben des US-Agrarministeriums (USDA) wurden in der Woche bis zum 27. April mehr Bestellungen für Mais aus der alten Ernte storniert als neue aufgegeben. Das führte zu einem Netto-Minus bei den Exportbestellungn von 315.000 t. Bestellungen für Mais aus der kommenden Ernte erreichten in der gleichen Zeit 121.000 t. Das entspricht etwa den durchschnittlichen Erwartungen.

An der Euronext in Paris ging es für den Juni-Mais am Donnerstag um 2,75 €/t nach oben auf 229,75 €/t.

Euro: Der Euro geriet am Donnerstag zunächst unter Druck. Nach der Entscheidung der Europäischen Zentralbank (EZB), den Leitzins nur um 0,25 Prozentpunkte anzuheben, rutschte die Gemeinschaftswährung auf 1,10 US-$ ab, konnte diese Marke jedoch verteidigen. Im späteren Verlauf des Handels konnte sich der Euro wieder etwas erholen. Im frühen Handel am Freitag wurde die europäische Währung zuletzt leicht im Plus gehandelt bei 1,1044 US-$. (Quelle: agrarzeitung)