CBoT-Weizen markiert neues Tief. USDA mit Prognose für Australien. Geplatzter Deal lässt Mais absacken. US-Exporte enttäuschen. Euro erhält Gegenwind.

Weizen: Die Talfahrt an den US-Weizenmärkten gewann am Donnerstag weiter an Fahrt. An der Chicago Board of Trade (CBoT) verlor der meistgehandelte Juli 12,75 US-Cent auf 629,25 US-Cent/Bushel (210,07 €/t). Zwischenzeitlich notierte der Referenzkontrakt so schwach wie zuletzt im Juli 2021. Der führende Hard-Red-Kontrakt an der Börse in Kansas gab um 18,00 US-Cent auf 765,25 US-Cent/Bushel nach. Bei den Spring-Wheat-Kontrakten an der Börse in Minneapolis sackte der Juli um 28,00 US-Cent auf 785,00 US-Cent/Bushel ab. Die Weizenmärkte leiden unverändert unter dem großen Angebot auf dem Weltmarkt und dem damit einhergehenden Preisverfall im Exportgeschäft. So versucht nicht nur Russland seine üppige Ernte zu Kampfpreisen loszuwerden. Auch in der Ukraine steigen die Lagerbestände rasant an, nachdem zahlreiche Nachbarländer die Getreideeinfuhr ausgesetzt haben, um die heimische Agrarwirtschaft zu schützen.

Das US-Exportgeschäft leidet bereits seit Monaten unter dem internationalen Preiskampf. Laut dem Wochenbericht des US-Agrarministeriums (USDA) wurden in der Woche bis zum 20. April lediglich 155.700 t Weizen der aktuellen Saison 2022/23 auf dem Exportmarkt verkauft, 40 Prozent weniger als in der Vorwoche. Die Vorausverkäufe für Weizen der kommenden Saison beliefen sich derweil auf 202.100 t. Physisch verschifft wurden 303.600 t Weizen.

Die andauernden Niederschläge in den wichtigen US-Anbaustaaten Kansas, Oklahoma und Texas verstärkten den Abwärtstrend zusätzlich.

Die USDA-Außenstelle in Australien schätzt die Weizenproduktion des Landes für die kommende Saison 2023/24 auf 29,0 Mio. t. Damit liegt der Wert deutlich unter der Bestmarke aus der laufenden Saison von 39,2 Mio. t. Die Prognose für die Weizenexporte sank im Saisonvergleich um 7,0 Mio. t auf 23,0 Mio. t.

An der Euronext in Paris ging es nach der jüngsten Verschnaufpause am Donnerstag weiter abwärts. Der meistgehandelte September verlor 6,00 €/t auf 236,75 €/t.Mais: Die US-Maiskontrakte mussten am Donnerstag einen kräftigen Kursrücksetzer verdauen. Der meistgehandelte Juli notierte an der CBoT 19,50 US-Cent im Minus bei 581,50 US-Cent/Bushel (207,67 €/t). Dies war der größte Tagesverlust seit neun Monaten. Zugleich markierte der Referenzkontrakt ein Acht-Monats-Tief.

Marktbeobachter machten die Streichung eines chinesischen Exportdeals für den Dämpfer verantwortlich. Laut dem USDA wurde ein privater Exportverkauf über 233.000 t ins Reich der Mitte storniert. Ferner spitzt sich der Preiskampf im Exportgeschäft ähnlich wie beim Weizen zu. Ursache hierfür ist die üppige brasilianische Sojaernte, die die Großimporteure zunehmend nach Südamerika lockt.

In der Woche bis zum 20. April verzeichnete das USDA für Mais der laufenden Saison Exportverkäufe in Höhe von 400.000 t. Damit liegt der Wert 49 Prozent unter dem Vierwochenmittel. Physisch verschifft wurden derweil knapp 1,1 Mio. t Mais, ein Plus von sieben Prozent gegenüber dem Vierwochenmittel.

Die Maisnotierungen an der Euronext schlossen einmal mehr mit roten Vorzeichen. Der meistgehandelte Juni verlor 3,50 €/t auf 235,50 €/t. (Quelle: agrarzeitung)