Getreidemärkte US-Weizen wenig gefragt

Exportbuchungen enttäuschen Analystenerwartungen. Russlands Exporteure drücken Preise nach unten. Euro nach EZB-Entscheidung unter Druck.

Weizen: An den Getreidebörsen präsentierte sich am Donnerstag erneut ein uneinheitliches Bild mit gemischten Vorzeichen, wenn auch die Kursbewegungen an allen drei US-Handelsplätzen moderat ausfielen. An der Börse in Chicago hat der Frontmonat März 1,25 US-Cent/bushel hinzugewonnen und beendete den Tag bei einem Stand von 761,00 US-Cent/bushel (256,64 €/t). Der in Kansas gehandelte Hard-Red-Winterweizen ging dagegen mit einem Minus von 3,5 US-Cent/bushel aus dem Handel, bei einem neuen Endstand von 880,75 US-Cent/bushel. Ebenfalls knapp im roten Bereich landete der Sommerweizen an der Börse in Minneapolis mit einem Abschlag von 1,25 auf 924,75 US-Cent/bushel. Belastet wurden die Preise durch die mauen Exportverkäufe in den USA. Nach Angaben des US-Agrarministeriums (USDA) summierten sich die internationalen Buchungen in der Woche bis zum 26. Januar auf lediglich 136.000 t. Analysten hatten im Vorfeld mit Buchungen von mindestens 300.000 t gerechnet. Damit erreichen die Exportverkäufe den tiefsten Stand seit drei Wochen.

Russlands Exporteure demonstrieren weiterhin Bereitschaft, ihren Weizen zu niedrigen Preisen an den Markt zu bringen. Bei einer ägyptischen Ausschreibung lag das günstigste Angebot aus Russland am Donnerstag bei 322,80 US-$/t einschließlich Frachtkosten. Zwar lagen keine Informationen zu den getätigten Käufen vor, doch bei diesen Preisniveaus dürften andere Anbieter außen vor bleiben. Das günstigste europäische Angebot kam aus Rumänien und lag bei 340 US-$/t.

An der Euronext in Paris ging es für die Weizen-Futures am Donnerstag weiterhin abwärts. Der Frontmonat März verlor 2,25 auf 283 €/t.

Mais: Auch für die Mais-Futures ging es am Donnerstag in Chicago nach unten. Der führende Kontrakt mit Liefertermin im März rutschte um 5,75 US-Cent/bushel nach unten auf 675,25 US-Cent/bushel (243,97 €/t).

Dabei zeigten sich die Händler unbeeindruckt vom bullischen USDA-Bericht zu den Exportverkäufen. Demnach summierten sich die internationalen Buchungen in der Woche bis zum 26. Januar auf 1,593 Mio. t, ein Plus von 75 Prozent zur Woche davor. Damit wurden auch die Erwartungen der Analysten übertroffen.

Brasilien hat im Januar insgesamt 6,35 Mio. t Mais exportiert, was einer Verdoppelung gegenüber dem Vorjahresmonat entspricht. Damals lagen die Ausfuhren jedoch ungewöhnlich niedrig.

An der Euronext in Paris ging es für die Mais-Notierungen am Donnerstag ebenfalls abwärts. Der März verlor 1,00 auf 275,75 €/t.

Euro: Der Euro ist am Donnerstag unter Druck geraten, nachdem die Europäische Zentralbank (EZB) angedeutet hat, künftige Zinserhöhungen von den Konjunkturdaten abhängig zu machen. Analysten deuteten dies als Signal für ein allmähliches Ende der Zinserhöhungen. Die Gemeinschaftswährung verlor gegenüber dem US-Dollar mehr als einen US-Cent und notierte am Abend unter der Marke von 1,09 US-$. Heute Morgen wurde der Euro bei einem Stand von 1,0895 US-$ gehandelt. (Quelle: agrarzeitung)