Ölsaatenmärkte Regen für argentinische Sojabohnen

Sojaschrot korrigiert nach Wetternachrichten aus Südamerika. Canola orientiert sich an der CBoT. Palm- und Sojaöl im Aufwind. Rohöl startet Erholungsversuch.

Sojakomplex: Im US-Sojakomplex setzte sich am Montag die hohe Volatilität der vergangenen Handelswoche fort. Bei den Sojabohnen verbuchte der Januar an der Chicago Board of Trade (CBoT) ein Minus von 19,25 US-Cent/Bushel auf 1.460,75 US-Cent/Bushel (506,33 €/t). Deutlich abwärts ging es auch für die Sojaschrotkontrakte. Der Frontmonat Januar verlor 13,90 US-$/short ton auf 449,10 US-$/short ton (465,35 €/t).

Im Fokus der Händler steht derzeit voll und ganz das Sojaschrot, oder anders ausgedrückt die Bestandsentwicklung in Argentinien. Das südamerikanische Land ist der weltgrößte Exporteur von Sojaschrot und leidet inzwischen seit Monaten unter einer rekordverdächtigen Dürre. Aus Sorge vor möglichen Ertragseinbußen in Argentinien vollzogen die Sojaschrotnotierungen seit Ende November eine beachtliche Rally. Seit vergangenem Freitag zogen jedoch ausgedehnte Niederschlagfelder über weite Teile Argentiniens. Laut Marktbeobachtern erhielt mehr als die Hälfte der Sojaanbauflächen das dringend benötigte Nass. Im Wochenverlauf werden weitere Regengebiete erwartet. In der Folge hellten sich am Markt die Ertragsaussichten spürbar auf, was die Preise wiederum nachgeben ließ. Die anhaltenden Rezessionssorgen sowie der nahende Erntestart in Südamerika verstärkten den Abgabedruck.

In der Woche bis zum 15. Dezember inspizierte das US-Agrarministerium (USDA) 1,619 Mio. t Sojabohnen für den Export. Das waren 13,8 Prozent weniger als in der Vorwoche. Ferner wurde eine Soja-Order über 132.000 t an ein unbekanntes Zielland verkündet.

Canola: Die allgemeine Abwärtsbewegung am US-Sojamarkt erfasst auch die Canola-Kontrakte an der Intercontinental Exchange (ICE) in Winnipeg. Der meistgehandelte März verlor am Montag 11,10 Can-$/t auf 845,90 Can-$/t. Dabei war das Marktumfeld nicht gänzlich bärisch. Sowohl die Palmöl- als auch die Sojaöl-Notierungen schlossen mit grünen Vorzeichen, ebenso die Rohöl-Futures.

Dafür gerieten die Rapskontrakte an der Euronext in Paris unter Abgabedruck. Der meistgehandelte Februar gab um 3,25 €/t auf 556,75 €/t nach.

Pflanzenöle: Die Palmöl-Notierungen an der Börse in Kuala Lumpur setzten ihre leichte Aufwärtsbewegung am Montag fort. Der Referenzkontrakt für Februar notierte 35 Ringgit im Plus bei 3.929 MYR/t. So hallte der Beschluss der indonesischen Regierung nach, die Biodiesel-Beimischung ab 1. Januar 2023 von 30 auf 35 Prozent zu erhöhen. Aber auch die Erholung am Rohöl-Markt machten Analysten für die positive Kursentwicklung verantwortlich.

Die Sojaölkontrakte an der CBoT folgten am Montag den bullischen Vorgaben aus Kuala Lumpur. Der Januar legte um 1,05 US-Cent/pound auf 64,41 US-Cent/pound (1.339,39 €/t) zu.

Rohöl: Die Rohöl-Futures starteten am Montag einen Erholungsversuch. Die Nordseesorte Brent gewann bis zum frühen Abend 1,16 US-$/Barrel auf 80,21 US-$/Barrel. Die US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) notierte 1,33 US-$/Barrel im Plus bei 75,64 US-$/Barrel. So reagierten die Notierungen unter anderem bullisch auf die Nachricht der US-Energiebehörde EIA, verstärkt Rohöl für die Strategische Erdölreserve aufkaufen zu wollen. Heute Morgen am Dienstag steht der Brent bei 79,91 US-$/Barrel, der WTI bei 75,59 US-$/Barrel. (Quelle: agrarzeitung)