Getreidemärkte Bärischer Mais lastet auf Weizen

Russische Weizenpreise schwächeln erneut. US-Getreide wieder stärker gefragt. Niederschläge in Argentinien ziehen Mais in den Keller. Der Euro trotzt den Rezessionssorgen.

Weizen: Zum Start in die neue Handelswoche blieben die US-Weizenkontrakte unter Druck. An der Chicago Board of Trade (CBoT) verlor der Frontmonat März am Montag 5,00 US-Cent/Bushel auf 748,50 US-Cent/Bushel (259,24 €/t). Der führende Hard-Red-Kontrakt an der Börse in Kansas gab um 0,50 US-Cent/Bushel auf 843,50 US-Cent/Bushel nach. Bei den Spring-Wheat-Kontrakten an der Börse in Minneapolis notierte der März 1,25 US-Cent/Bushel im Minus bei 908,25 US-Cent/Bushel. Einerseits lasteten weiterhin die globalen Rezessionssorgen auf den Notierungen. Andererseits gingen vom Maismarkt bärische Impulse aus. So erhielten weite Teile Argentiniens über das Wochenende erlösende Niederschläge, wodurch sich die zuletzt kritische Anbausituation infolge der schweren Dürre geringfügig entspannte. Allerdings kürzte die Buenos Aires Grains Exchange erst in der Vorwoche ihre Schätzung für die Weizenproduktion der laufenden Saison 2022/23 um rund 3 Prozent.

In der Woche bis zum 15. Dezember inspizierte das US-Agrarministerium (USDA) 304.108 t Weizen für den Export. Das waren 38,6 Prozent mehr als in der Vorwoche. In der laufenden Saison liegen die Inspektionszahlen mit 11,440 Mio. t lediglich rund 215.000 t hinter dem Vorjahreswert zurück.

Laut dem Analystenhaus IKAR befinden sich die russischen Weizenpreise weiterhin im Sinkflug. Demnach veranschlagten die Experten zum Ende der Vorwoche für russischen Weizen mit einem Proteingehalt von 12,5 Prozent und der Verladung an einem Schwarzmeerhafen einen FOB-Preis von 312,00 US-$/t, was einem Rückgang von 2,00 US-$/t gegenüber der Vorwoche entspricht. Die russischen Weizenexporte summierten sich in der Vorwoche auf 840.000 t. In der Woche zuvor waren es 550.000 t, wie das Analystenhaus Sovecon berichtete.

Die jüngste Kältewelle in weiten Teilen Europas hat den Getreidebeständen keine größeren Frostschäden beschert, wie aus dem EU-Bestandsreport MARS vom Montag hervorging. Vielmehr sprachen die Experten davon, dass die Kälte die Frosttoleranz der jungen Pflanzen gestärkt hätte. Lediglich in Polen sowie im Osten Deutschlands wurden leichte Frosteinbußen registriert. An der Euronext in Paris schlossen die Weizenkontrakte marginal fester. Der März gewann 0,25 €/t auf 297,75 €/t.

Mais: Die US-Maiskontrakte korrigierten am Montag. Der meistgehandelte März notierte an der CBoT 5,75 US-Cent/Bushel im Minus bei 647,25 US-Cent/Bushel (240,28 €/t).

Seit vergangenem Freitag zogen ausgedehnte Niederschlagfelder über weite Teile Argentiniens. Laut Marktbeobachtern erhielt mehr als die Hälfte der dürregeplagten Maisanbauflächen das dringend benötigte Nass. Im Wochenverlauf werden weitere Regengebiete erwartet. In der Folge hellten sich am Markt die Ertragsaussichten spürbar auf, was die Preise wiederum nachgeben ließ. Die anhaltenden Rezessionssorgen verstärkten den Abgabedruck.

Das USDA inspizierte in der Woche bis zum 15. Dezember 743.420 t Mais für den Export. Dies entspricht einem Plus von 43,7 Prozent gegenüber der Vorwoche. In der laufenden Saison 2022/23 hinken die Inspektionszahlen mit 7,902 Mio. t dem Vorjahreswert um fast 3,5 Mio. t hinterher.

Ungeachtet des möglichen Importverbots für US-Mais ab 2024 orderte Mexiko am Montag 141.000 t Mais bei seinem nördlichen Nachbarn, wie das USDA mitteilte.

Die Maiskontrakte an der Euronext in Paris tendierten abermals seitwärts, wobei es bei geringen Kursveränderungen zu unterschiedlichen Vorzeichen kam. Der meistgehandelte März gewann 0,50 €/t auf 284,25 €/t.

Euro: Im Devisenhandel behauptete der Euro am Montag die Marke von 1,06 US-$. Im späten Handel in Frankfurt notierte er bei 1,0607 US-$. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs bei 1,0598 US-$ fest. Heute Morgen am Dienstag steht die Gemeinschaftswährung zur Stunde bei 1,0595 US-$. (Quelle: agrarzeitung)