Händler richten Fokus auf Sojaschrot. Canola hält Kursverluste gering. Sojaöl schwächelt vor dem Wochenende. Renommierter Analyst wagt Kursprognose für Palmöl.

Sojakomplex: Der US-Sojakomplex fand am Freitag zurück in die Spur. Bei den Sojabohnen verbuchte der Januar an der Chicago Board of Trade (CBoT) ein Plus von 6,50 auf 1.480,00 US-Cent/Bushel (513,30 €/t). Auch die Sojaschrotkontrakte präsentierten sich sehr fest. Der Frontmonat Januar gewann 7,70 auf 463,00 US-$/short ton (480,25 €/t).Die treibende Kraft im Sojasegment ist derzeit zweifelsfrei das Sojaschrot. Die Notierungen profitieren unverändert von der schwierigen Anbausituation in Argentinien. Die verheerende Dürre innerhalb des Landes dürfte sowohl die Anbaufläche als auch die Erträge der laufenden Saison 2022/23 aller Voraussicht nach spürbar beeinträchtigen. Argentinien ist der weltgrößte Exporteur von Sojaschrot, weshalb der Markt besonders sensibel auf die Bestandsentwicklung des Landes reagiert. Laut den jüngsten Daten der Buenos Aires Grains Exchange wurden bislang erst rund 50 Prozent der geplanten Sojaanbauflächen bestellt. Das Fünfjahresmittel beträgt derweil 68 Prozent.

Canola: Die Canola-Kontrakte an der Intercontinental Exchange (ICE) in Winnipeg verbuchten am Freitag geringfügige Verluste. Der meistgehandelte März verlor 1,00 auf 857,00 Can-$/t. Die Notierungen folgten wie sooft dem insgesamt schwachen Marktumfeld. So schlossen die meisten konkurrierenden Pflanzenöle ebenfalls auf rotem Terrain.

Dass die Kursverlust nicht stärker ausfielen, war den soliden Exportdaten zu verdanken. In der Woche bis zum 11. Dezember verzeichnete die kanadische Getreidebehörde Canola-Ausfuhren in Höhe von 278.500 t. Das entspricht einem Plus von 18 Prozent gegenüber der Vorwoche.

Den Rapskontrakten an der Euronext in Paris gelang am Freitag derweil eine leichte Gegenbewegung. Der meistgehandelte Februar gewann 1,50 auf 560,00 €/t.

Pflanzenöle: Die Palmöl-Notierungen an der Börse in Kuala Lumpur starteten am Freitag zunächst sehr bullisch in den Handel. So erklärte die indonesische Regierung, die Biodiesel-Beimischung ab 1. Januar 2023 von 30 auf 35 Prozent zu erhöhen. Allerdings ließ das sehr trübe Marktumfeld nahezu den gesamten Kurszuwachs bis zum Handelsende abschmelzen. Letztlich notierte der Referenzkontrakt für Februar 16 Ringgit im Plus bei 3.894 MYR/t. Auf Wochensicht stand ferner ein leichtes Minus zu Buche.

Der renommierte Analyst Dorab Mistry wagte unterdessen eine Prognose für die Kursentwicklung bis Ende Mai 2023. Demnach sollen sich die Notierungen in einem Spektrum zwischen 3.500 und 5.000 MYR/t bewegen. So geht er davon aus, dass die malaysischen Lagerbestände, unter anderem durch die erhöhte Biodiesel-Beimischung, unter die Marke von 2 Mio. t fallen werden.

Die Sojaölkontrakte an der CBoT schwächelten am Freitag leicht. Der Januar gab um 0,46 auf 63,36 US-Cent/pound (1.318,49 €/t) nach.

Rohöl: Die Rohöl-Futures setzten ihre Abwärtsbewegung am Freitag fort. Die Nordseesorte Brent verlor bis zum frühen Abend 2,76 auf 79,05 US-$/Barrel. Die US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) notierte 2,38 US-$/Barrel im Minus bei 74,31 US-$/Barrel. Infolge der gestiegenen Rezessionsängste spekulieren die Investoren auf eine sinkende Nachfrage. Heute Morgen am Montag steht der Brent bei 79,60 US-$/Barrel, der WTI bei 74,72 US-$/Barrel.