Bessere Wetteraussichten für den August und üppige Prognosen für Lateinamerika setzen Soja unter Druck. Pflanzenöle sind einheitlich im Minus. Rohöl erholt sich weiter.

Sojakomplex: Auch im Sojahandel begann die neue Handelswoche mit einer spürbaren Korrektur. An der Börse in Chicago verlor der September-Termin 62,50 US-Cent/bushel auf einen Endstand von 1.370,50 US-Cent/bushel (457,83 €/t). Eine Verbesserung der Wetter- und vor allem der Regenaussichten im August lässt die Hoffnungen auf hohe Erträge in den USA wachsen. Dies setzt die Preise unter Druck. Außerdem wurden die Sojanotierungen von einer Korrektur der Getreidemärkte belastet. Der Anteil der Sojafelder in gutem bis sehr gutem Zustand ist im Vergleich zur Woche davor um zwei Prozentpunkte auf 52 Prozent gesunken. Die wichtigste Entwicklungsphase für US-Soja fällt gewöhnlich in den August, sodass eine Verbesserung noch möglich ist.

Erneut haben Händler gute Nachrichten von der Exportfront ignoriert. Das US-Agrarministerium (USDA) meldete am Montag erneut eine Buchung im Umfang von 132.000 t Sojabohnen durch Abnehmer aus China.

Die brasilianische Beratung Safras and Mercado sieht die brasilianische Sojaernte im kommenden Jahr bei 171,5 Mio. t. Das ist deutlich mehr als in diesem Jahr und ebenfalls weitaus höher als die Juli-Prognose des USDA, die bei 165,0 Mio. t liegt. Begründet wurde diese Erhöhung mit einer Ausweitung der Soja-Flächen in Brasilien. Die Exporte sollten in der Saison 2023/24 bei 99 Mio. t liegen.

Sojaschrot hat am Montag ebenfalls deutlich nachgegeben. Der September verlor 9,80 auf 423,80 US-$/short ton (423,41 €/t).

Raps und Canola: An der Börse im kanadischen Winnipeg haben die Canola-Futures im Einklang mit den Vorgaben aus dem Sojakomplex Verluste verzeichnet. Der meistgehandelte November-Termin beendete den Tag 14,40 Can-$/t tiefer bei einem neuen Endstand von 809,10 Can-$/t.

Auch für den Raps an der Euronext in Paris ging es am Montag in ähnlichen Größenordnungen nach unten. Der November-Termin landete 11,25 €/t tiefer bei 458,75 €/t.

Pflanzenöle: Mit Verlusten begann die neue Handelswoche auch für die Palmöl-Futures an der Bursa Malaysia in Kuala Lumpur. Der Oktober-Termin fuhr einen Tagesverlust von 128 Ringgit auf 3.878 MYR/t ein. Die Notierungen wurden unter Druck gesetzt, nachdem sich zuletzt abgezeichnet hatte, dass die ukrainischen Exporte zumindest über die Donauhäfen weiterlaufen können. Palmöl konkurriert auf einigen Märkten mit Sonnenblumenöl, einem der wichtigsten ukrainischen Exportgüter. Außerdem haben sich die malaysischen Exporte zum Monatsende etwas verlangsamt und lagen laut Analysen von Schiffsdaten nur von 8 bis 14 Prozent höher als im Juni. Zur Monatsmitte betrug das Plus 15 bis 20 Prozent. Sojaöl an der Börse in Chicago verlor 2,53 auf 63,11 US-cent/pound (1.265,20 €/t).

Rohöl: Die Ölpreise setzen auch in dieser Woche ihre Erholung weiter fort. Die Nordseesorte Brent gewann 0,99 auf 85,45 US-$/Barrel. Für die US-Sorte WTI ging es um 1,37 US-$/Barrel nach oben. Die Ölpreise profitieren von der robusten Konjunktur in den USA und einem etwas schwächeren US-Dollar. Auf der Angebotsseite wirken noch immer die Versprechen Russlands und Saudi-Arabiens, die Ölförderung zu kürzen. Heute Morgen wurden die beiden Ölsorten bei jeweils 85,13 und 81,55 US-$/Barrel gehandelt. (Quelle: agrarzeitung)