Schweinepreise steigen wegen Knappheit – und das bleibt so

Das hat sich bereits abgezeichnet: „Das am Markt zur Verfügung stehende kleine Angebot schlachtreifer Schweine wird weiter lebhaft nachgefragt. Die Erzeugerpreise steigen in der neuen Schlachtwoche nochmals an, berichtet die Vereinigung der Erzeugergemeinschaften in ihrem Wochenbericht.

„Die treibende Kraft für diese positive Entwicklung ist das übersichtliche Lebendangebot in Europa, das auf eine Belebung der Fleischnachfrage trifft,“ beschreibt die Interessengemeinschaft der Schweinehalter die Marktlage.

Ein Blick auf die Zahlen bestätigte diese Aussage eindrucksvoll. So lag die Zahl der in Deutschland geschlachteten Schweine in den letzten drei Wochen zwischen 10 und 15 % unter der Schlachtmenge des Vorjahres. Solch eine riesige Angebotslücke lässt sich auch durch die Auslagerung aus Kühlhäusern oder ähnliches durch die rote Seite nicht ausgleichen. Vielmehr ist das Gegenteil ist der Fall: Die Nachfrage zieht zum Ende der Ferien kräftig an.

„Im Norden Europas sorgen die Grillaktivitäten der aus dem Urlaub zurückgekehrten Verbraucher für eine anziehende Nachfrage. Auch Großveranstaltungen wie Volksfeste oder Festivals sorgen für Impulse,“ berichtet die ISN, Das heißt auch: Mit der dem Ende der Urlaubssaison steigt auch der Rohstoffbedarf der verarbeitenden Fleischindustrie. Schweinepreise steigen auf 2,05 Euro

Für den Zeitraum vom 25. August bis 31. August notierte die VEZG einen Schweinepreis von 2,05 Euro je Indexpunkt. Zur vorigen Notierung sind die Preise damit um weitere 5 Cent gestiegen.

Die Preisspanne liegt zwischen 2,0 und 2,05 Euro je kg SG. Das zeigt nun entweder, dass Preise in ihren Zenit erreicht haben könnten – oder auch nur, dass nicht alle Schlachter bereits sind die höheren Preise mitzugehen (Hauspreise?). Das dürfte angesichts des sehr kleinen Angebots jedoch schwer werden.

Die Menge der zur Vermarktung angemeldeten Schweine war mit 237.000 Tieren jedenfalls ähnlich groß (klein) wie in der Woche zuvor, für die am Ende 238.700 Schweine abgerechnet wurden.

Das durchschnittliche Schlachtgewicht wurde mit 96,2 kg angegeben. Das ist im Vergleich zur Vorwoche ein unverändertes Schlachtgewicht und lässt eine Stabilisierung des Lebendangebotes auf dem derzeitigen niedrigen Niveau erwarten.

Ferkelpreise steigen auf 50 Euro – und weiter

Die Nachfrage nach Ferkeln entwickelte sich zuletzt lebhaft. Das gegenüber stehende Angebot fällt zunehmend kleiner aus. In der Folge tendieren die Preise ab Hof fest, berichtet die VEZG.

Der Preis für 25-kg-Ferkel (200er Gruppe) wurde für den Zeitraum vom 22. August bis 28. August mit 50 Euro je Stück angegeben. Das sind 3,50 Euro mehr als in der Vorwoche.

Angesichts der steigenden Schweinepreise dürften die Ferkelpreise jedoch ebenfalls weiter zulegen.

Schlachtsauen: Preise steigen erneut kräftig

Vor dem Hintergrund des Preisanstiegs am Schlachtschweinemarkt und einer regen Nachfrage tendieren auch die Preise für Schlachtsauen fest, berichtet die VEZG.

Für den Zeitraum vom 25. August bis 31. August wurde der Preis mit 1,18 Euro je kg SG angegeben.

Gegenüber der vorigen Woche wurde der Durchschnittspreis damit um 7 Cent angehoben. Die Preisspanne lag zwischen 1,16 und 1,20 Cent – und zeigt weiter moderat nach oben.

Schlachtreife Schweine werden zügig nachgefragt und entsprechend flott vermarktet. Außerdem besteht die Aussicht auf die Wiederaufnahme von deutschen Schweinefleischexporten nach Südkorea, weiß die ISN. Das würde dem Markt natürlich zusätzliche Impulse geben. Am Fleischmarkt laufen die Verkäufe jedenfalls weiterhin flott.

Vereinzelte Niederschläge haben dem Grillbedarf keinen Abbruch getan, die damit einhergehenden milderen Temperaturen waren sogar willkommen, berichtete die VEZG. Bei guten Verkäufen ist der Ausblick auf die kommende Woche freundlich, heißt es zum Abschluss. (Quelle: AgE)